Naturheilkunde hat als Ergänzung zur Schulmedizin seinen festen Platz im Alltag zahlreicher Menschen gefunden. Angefangen von Hausmitteln aus dem Kräutergarten, deren Rezepte von der Urgroßmutter überliefert wurde, bis hin zu modernen Präparaten und Therapien auf natürlicher Basis – die Naturheilkunde deckt all diese Bereiche ab.
Bei welchen Beschwerden wirkt die Medizin aus der Natur besonders effektiv? Worauf muss beim Kauf natürlicher Heilmittel geachtet werden? Und wie können bereits durch einen ganzheitlichen Lebensstil viele Krankheiten vorgebeugt werden?
Die Naturheilkunde und ihre Methoden
Der Begriff Naturheilkunde, auch Physiatrie genannt, beschäftigt sich mit den Möglichkeiten des menschlichen Körpers, sich selbst zu heilen. Hilfe dabei bekommt er von Faktoren wie der richtigen Ernährung, ausreichend Bewegung an der frischen Luft und traditionellen Heilverfahren. Arzneimittel, die in der Naturheilkunde verwendet werden, sind rein pflanzlich und ohne zusätzliche, chemisch oder anderweitig gewonnene Inhaltsstoffe.
Die heute zum Einsatz kommende Naturheilkunde lässt sich in drei Kategorien einteilen:
- Klassische Naturheilkunde
- Auf Präparaten basierende Naturheilkunde
- Therapeutische Naturheilkunde
Anhänger der natürlichen Vorbeugung und Heilung nutzen in der Regel Methoden aus allen drei Kategorien in Kombination miteinander, je nach Bedarf.
Die klassische Naturheilkunde
Bei der klassischen Variante der Naturheilkunde stehen fünf Elemente im Mittelpunkt: Die Luft, das Wasser, das Licht, die Ernährung und die Bewegung. Setzt der Mensch in seiner Lebensweise die richtigen Prioritäten, wirken sich das positiv auf die Gesundheit aus. In der Praxis lässt sich die klassische Naturheilkunde leicht in den Alltag integrieren. Regelmäßige Spaziergänge in der Natur decken die Punkte Luft und Bewegung ab. Häufiges Lüften und das Schlafen bei offenem Fenster halten die Atemwege gesund. Der Faktor Wasser wird durch ausreichende Flüssigkeitsaufnahme und Wechselduschen bedient. Auch die Kneipp-Kur fällt in diesen Bereich. Die tägliche Portion Sonnenlicht beugt den Mangel an Vitamin D vor und tut der Seele gut.
In Sachen Ernährung setzt die Naturheilkunde auf einen Überschuss an Basen statt Säuren. Das bedeutet viel frisches Gemüse, Obst, Salate, Nüsse, Hirse und Buchweizen und nur wenig Fleisch, Milchprodukte, Eier, Zucker und Alkohol. Das Verhältnis der basischen zu den säureüberschüssigen Lebensmitteln sollte im Idealfall 80 zu 20 sein. Abseits der Zutaten hat die Naturheilkunde noch einige andere Richtlinien zum Essverhalten, wie etwa gründliches Kauen, das Finden des eigenen Essrhythmus und regelmäßiges, sanftes Heilfasten.
Natürliche Präparate für den Körper
Bei den Arzneimitteln der Naturheilkunde unterscheidet man zwischen zwei verschiedenen Kategorien: Mittel, die bei akuten Erkrankungen eingenommen werden – etwa bei einer Erkältung – und jene Mittel, die vorbeugend wirken. Kurzen zur Entschlackung oder Entsäuerung sind typische Beispiele für die zweite Kategorie. Weiter häufige Anwendungsgebiete sind:
- Reinigung des Darms und Verdauungstraktes
- Reinigung der Leber
- Reinigung der Nieren
- Lymphreinigung
Die Naturheilkunde geht davon aus, dass sich schlechte Stoffe, die der Mensch unter anderem durch eine falsche Ernährung in den Körper aufnimmt, in den Organen festsetzen und zu zahlreichen Krankheiten führen. Die regelmäßige Reinigung und Entgiftung des Körpers stellen deshalb eine wichtige Maßnahme für die Gesundheit dar.
Hat eine Person etwa Probleme mit der Verdauung, empfiehlt ein Naturheilkundler eine Kombination aus Fasten, Ernährungsumstellung und Zugabe von Lebensmitteln wie Flohsamenschalenpulver und spezielle, pflanzliche Präparate zur Darmreinigung. Nach der Kur, die je nach Bedarf mehrere Tage oder Wochen dauert, sollte die Verdauung wieder ihren Normalzustand erreichen.
Erhältlich sind pflanzliche Arzneimittel aller Art mittlerweile auch ganz praktische in der Shop Apotheke. Die Präparate sind rezeptfrei und können daher ohne viel Aufwand direkt vor die Haustüre geliefert werden.
Therapeutische Naturheilkunde
Einige spezielle Aspekte der Naturheilkunde können und sollten nur von fachlich geschulten Personen durchgeführt werden, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu garantieren. Dazu gehören etwa die Methoden der traditionellen chinesischen Medizin, kurz TCM genannt. Hier kommen etwa die Akupunktur mit Nadeln und spezielle Massagen zum Einsatz, die eine langjährige Ausbildung erfordern.
Im Zuge der ganzheitlichen Medizin setzt auch eine große Gruppe der Allgemeinmediziner auf naturheilkundliche Verfahren als zusätzliches und begleitendes Angebot. Besonders häufig wird die Naturheilkunde bei Krankheitsbildern wie chronischen Schmerzen eingesetzt. Patienten, die nicht ununterbrochen starke Medikamente nehmen möchten, finden durch natürliche Methoden eine Alternative dazu.
Für wen ist die Naturheilkunde geeignet?
Die genaue Balance zwischen Naturheilkunde und Schulmedizin zu finden ist eine ganz persönliche Entscheidung. Für einen allgemein gesünderen Lebensstil sind die Elemente aus der klassischen Naturheilkunde allerdings unverzichtbar. Die meisten Menschen wissen ganz intuitiv, dass ihnen Dinge wie Bewegung an der frischen Luft und viel stilles Wasser automatisch guttun. Bei leichten Krankheitssymptomen geht der erste Griff ebenfalls zu natürlichen Mitteln. Das Vertrauen in Salben, Tropfen und Tabletten – hergestellt aus Baldrian, Ringelblume oder Kamillenblüten – ist hoch. Ein wenig Naturheilkunde hat daher schon so gut wie jeder fest in seinem Leben platziert.
Bildquelle: Herbs, berries and flowers with mortar, on wooden table background – Bilder Africa Studio / Shutterstock.com
Patrick hat 2014 Mein-wahres-Ich.de gegründet und schreibt seitdem aktiv über Karriere- und Finanzthemen. Er entwickelte außerdem den komplexen Berufstest und den IQ-Test.