Das sind die 18 größten Stolperfallen in der Probezeit

Es ist geschafft, der heiß ersehnte Traumjob ist in trockenen Tüchern. Zumindest fast. Bevor man endgültig die Champagnerkorken knallen lassen kann, gilt es noch die Probezeit zu überstehen. Und damit das gelingt, haben wir für euch im Folgenden einmal die 18 größten Stolperfallen in der Probezeit zusammengestellt. Damit auch ja nichts mehr schiefgeht!

Die 18 größten Stolperfallen in der Probezeit

Die meisten Arbeitsverträge beinhalten Vereinbarungen zur Probezeit. In der Regel beträgt die Probezeit bis zu sechs Monate. Während dieser schriftlich im Arbeitsvertrag vereinbarten Probezeit gilt laut Bürgerlichem Gesetzbuch eine Kündigungsfrist von lediglich zwei Wochen. Triftige Gründe für die vorzeitige Beendigung muss es nicht geben.

Damit ihr eurem Arbeitgeber gar nicht erst Anlass zur Kündigung gebt, sind hier für euch die 18 größten Stolperfallen in der Probezeit:

1.) Falsche Angaben

Ein Arbeitsverhältnis sollte auf gegenseitigem Vertrauen basieren. Daher solltet ihr bei einer Bewerbung auch niemals falsche Angaben machen – weder zu den Fähigkeiten und Kenntnissen noch zu privaten Dingen wie zum Beispiel Familienstand, Kinder et cetera. Kommt im Laufe der Probezeit heraus, dass ihr nicht ehrlich wart, ist das definitiv ein Kündigungsgrund. Der wohl größte Stolperstein in der Probezeit sind daher Lügen, die enttarnt werden.

2.) Vermeintlich kleinere, unwichtigere Aufgaben nicht ernst nehmen und „nebenbei“ erledigen

Als neuer Mitarbeiter muss man sich beweisen. Das gilt auch (und in der Probezeit mehr denn je!) für die kleineren, vermeintlich unwichtigeren Aufgaben, die einem aufgetragen werden. Falls ihr also in den ersten Tagen vermeintlich banale Aufgaben verrichten sollt (zum Beispiel Akten sortieren, Kundendaten einpflegen et cetera), solltet ihr euch dafür keinesfalls zu schade sein und das Ganze „nebenbei“ erledigen. Jeder fängt erst mal klein an. Und wer bereits an diesen  Aufgaben scheitert, wird sich sicherlich nicht für größere Aufgaben empfehlen.

Es gilt daher ALLE Aufgaben, die euch aufgetragen werden, zuverlässig und mit dem nötigen Engagement zu erledigen – auch wenn ihr für die ein oder andere „banale“ Aufgabe womöglich tatsächlich überqualifiziert seid. Wer sich zu höherem berufen fühlt und vermeintlich unwichtigere Aufgaben nur widerwillig und wenig motiviert angeht, darf sich nicht wundern, wenn das Arbeitsverhältnis nach der Probezeit endet.

3.) Unbedachtes Duzen

Als neuer Mitarbeiter solltet ihr die Kollegen (schon gar nicht den Chef) auf keinen Fall einfach duzen – selbst wenn in der Firma das „Du“ gang und gäbe ist. Wer neu in einem Team ist, sollte immer warten, bis ihm das „Du“ angeboten wird und dabei nicht selbst die Initiative ergreifen. Ungefragtes Duzen kann vom ein oder anderen nämlich durchaus als Degradierung interpretiert werden.

Übrigens: Während im Privatleben normalerweise immer der Ältere dem Jüngeren das „Du“ anbietet, herrschen im Büro andere Regeln. Hier lautet die Devise: Rang toppt Alter! Auch wenn der Chef jünger ist, darf also nur er das „Du“ anbieten. Bei Kollegen gleichen Ranges ist entscheidend, wer schon länger im Betrieb arbeitet.

4.) Unfreundlichkeit

Als neuer Mitarbeiter sollte man auf keinen Fall unfreundlich sein. Ein freundliches „Guten Morgen“, wenn ihr das Büro betretet und eine angemessene Verabschiedung am Abend sind oberstes Gebot. Vor allem in der Probezeit gilt: Freundlichkeit siegt. Denn niemand mag stoffelige Menschen – und niemand möchte mit ihnen zusammenarbeiten.

Ganz gleich also, in welcher Position ihr beginnt, ihr solltet jeden Kollegen in gleicher Weise respektieren. Wer einen freundlichen, zugewandten Eindruck macht, kann später sicherlich auf die Fürsprache der Kollegen hoffen.

5.) Unpünktlichkeit

Nun gut, es gibt plausible Gründe, die ein zu spätes Erscheinen rechtfertigen. Wer einmal aufgrund eines Staus oder eines Zugausfalls zu spät kommt, riskiert dadurch sicherlich nicht direkt eine Entlassung. Dennoch solltet ihr es in der Probezeit nach Möglichkeit unbedingt vermeiden, unpünktlich zur Arbeit zu erscheinen. Vor allem sollte Unpünktlichkeit nicht zur Gewohnheit werden. Kommt ein Zug oftmals zu spät, nehmt besser einen früheren Zug. Ist stockender Verkehr auf dem Weg zur Arbeit eher die Regel als die Ausnahme, fahrt früher los.

Unpünktlichkeit ist natürlich auch in puncto Abgabeterminen ein Tabu. Und auch zu Meetings, Kundenterminen et cetera solltet ihr in der Probezeit (natürlich auch danach) immer rechtzeitig erscheinen.

Wer doch einmal Gefahr läuft, eine Deadline nicht einhalten zu können, sollte zumindest den Vorgesetzten so früh wie möglich darüber informieren und um mehr Zeit bitten. Auf keinen Fall solltet ihr warten, bis dieser die fertigen Aufgaben einfordert. Nichts haftet euch mehr an, als wenn ihr von Vorgesetzten an Termine oder Ergebnisse erinnert werden müsst.

6.) Fehlzeiten und Urlaubswünsche

Eine heftige Grippe kann natürlich jeden erwischen. Dafür wird der neue Chef sicherlich Verständnis haben. Allerdings solltet ihr es unbedingt vermeiden, euch in der Probezeit wegen Kleinigkeiten krank zu melden.

Auch Urlaubswünsche sind in der Probezeit tabu – es sei denn, es liegen tatsächlich triftige Gründe dafür vor.

7.) Besserwisserei

Ein absolutes No-Go als neuer Mitarbeiter ist Besserwisserei. Sätze à la „Das haben wir in meiner alten Firma aber ganz anderes gemacht“, solltet ihr euch unbedingt sparen. Als „Neuer“ sollte man keinesfalls versuchen, den Betriebsablauf zu kritisieren oder gar umzukrempeln.

Generell solltet ihr euch Kritik in der Probezeit besser verkneifen. Sollte euch tatsächlich etwas auf der Seele brennen, solltet iht diese Kritik zumindest sehr vorsichtig und mit Bedacht äußern – bestenfalls geschickt als konstruktive Verbesserungsvorschläge verpackt.

8.) Falscher Umgang mit Fehlern und Kritik

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Daher werdet ihr als neuer Mitarbeiter natürlich auch nicht vor Fehlern gefeit sein. Dass ihr auf diese Fehler hingewiesen und womöglich auch dafür kritisiert werdet, solltet ihr daher niemals persönlich nehmen.

Auf gar keinen Fall solltet ihr versuchen, Fehler zu vertuschen oder sie jemand anderem in die Schuhe zu schieben. Wer zu seinen Fehlern steht, beweist Rückgrat, Teamfähigkeit und Lernbereitschaft. Tugenden, die jeder Arbeitgeber zu schätzen weiß.

Wer im Umgang mit Kritik Probleme hat, für den haben wir hier 15 Tipps, um besser mit Kritik umzugehen.

9.) Dienstwege nicht einhalten

Gerade in der Probezeit sollte man unbedingt die offiziellen und korrekten Dienstwege einhalten. Ihr solltet euch daher immer genau über die Zuständigkeiten informieren und euch auch daran halten. Wer Dienstwege ignoriert, macht sich schnell unbeliebt – vor allem als neuer Mitarbeiter, der sich nun einmal erst noch beweisen muss.

10.) Anderen ins Wort fallen

Jemanden zu unterbrechen ist nicht nur extrem unhöflich, sondern zeugt nicht gerade von Interesse an der Meinung des Anderen. Wenn ihr also neu in einem Unternehmen seid und nicht als unhöflich oder respektlos gelten möchtet, solltet ihr bei Meetings et cetera niemandem ins Wort fallen. Wer Anmerkungen hat, sollte sich diese gegebenenfalls notieren und warten, bis der Redner fertig ist. Anschließend ist immer noch Zeit für Fragen oder auch – wohlgemerkt – konstruktive Kritik.

11.) Penetranter Smalltalk

Auch penetranter Smalltalk kann in der Probezeit ein Stolperstein sein. Schließlich gilt es, sich in der Probezeit zunächst einmal zu beweisen und mit Engagement und Leistung zu überzeugen. Da kommt es gar nicht gut, wenn ihr ohne Punkt und Komma redet, andere mit penetrantem Smalltalk von der Arbeit abhaltet und dabei auch direkt zu persönlich werdet. Smalltalk in der Pause ist zwar gut, um die neuen Kollegen kennenzulernen, er sollte aber niemals in eine penetrante Richtung abdriften. Und vor allem ist er während der Arbeitszeit tabu.

12.) (Mit-)Lästern

Lästern zeugt generell nicht gerade von Kollegialität und gutem Charakter. Dennoch wird in einem Unternehmen nun einmal viel geredet. Auch der ein oder andere Kollege bekommt hierbei oftmals verbal sein „Fett weg“. Als neuer Mitarbeiter solltet ihr es tunlichst vermeiden in solche Lästereien hineingezogen zu werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass ihr schon bald selbst als Tratschtante oder Lästerbacke geltet.

Besser fährt man als neuer Mitarbeiter daher mit der Devise: Viel hören, viel sehen, wenig sagen!

13.) Zu spät Feedback einholen

Es ist ratsam sich bereits nach der Hälfte der Probezeit ein kurzes Feedback einzuholen. Wer zu lange mit einem solchen Feedback-Gespräch wartet, hat schließlich unter Umständen keine Möglichkeit mehr, auf Kritik zu reagieren und sich neu zu beweisen. Als neuer Mitarbeiter solltet ihr daher nach circa 8 bis 10 Wochen aktiv den Kontakt zu eurem Vorgesetzten suchen und diesen um eine Einschätzung der Arbeit bitten.

Bestenfalls solltet ihr mit dem Vorgesetzten im ersten halben Jahr sogar regelmäßig Beurteilungsgespräche führen.

14.) Häufige Fragen

Natürlich solltet ihr als „Neuer“ Fragen stellen. Nur so erfahrt ihr, welche Gepflogenheiten in einem Unternehmen herrschen, welche Arbeitsweise gefragt ist und wie die Dinge laufen. Nachfragen ist daher absolut erlaubt. Die Faustregel lautet jedoch: Zunächst selbst überlegen, erst dann nachfragen! Wer zu häufig Fragen stellt, läuft nämlich Gefahr als inkompetent zu gelten. Zu häufige Nachfragen könnten zudem auch als Ausdruck eines mangelnden Selbstbewusstseins gewertet werden. Hier kommt es also auf das richtige Maß an.

15.) Smartphone-Sucht

Es gibt Situationen, in denen ein Smartphone definitiv nichts verloren hat. Bei Geschäftsessen, Meetings und Besprechungen beispielsweise sollte das Smartphone definitiv Sendepause haben! Aber auch außerhalb solcher geschäftlichen Besprechungen sollte das Smartphone im Büro besser in der Tasche bleiben und keinesfalls demonstrativ auf den Tisch gelegt werden! Wer permanent auf das Smartphone starrt, riskiert nämlich als extrem unhöflich abgestempelt zu werden.

16.) Unordentlichkeit

Für gemeinschaftlich genutzte Dinge gilt: Unordentlichkeit ist tabu! Besonders als neuer Mitarbeiter solltet ihr die Gemeinschaftsküche, den Pausenraum, die sanitären Einrichtungen et cetera IMMER in einem einwandfreien Zustand hinterlassen. Dazu gehört zum Beispiel das eigene Geschirr zu spülen oder es in die Spülmaschine zu räumen.

Wer seine Kollegen oder Praktikanten als persönliche Putzkräfte betrachtet, macht sich im Handumdrehen unbeliebt – und stolpert in der Probezeit womöglich über diese Verhalten und die damit einhergehende Unordentlichkeit.

17.) Unangemessene Kleidung

Auch in puncto Kleidung lauert ein Stolperstein. Zwar solltet ihr grundsätzlich tragen, worin ihr euch wohlfühlt, ein zu aufreizendes Outfit sollte aber ebenso vermieden werden wie zu legere Klamotten. Es gilt daher, sich mit dem Dresscode vertraut zu machen, der in der neuen Firma herrscht. Die Kleidung sollte schließlich immer dem jeweiligen Anlass entsprechen. Wer immer wieder durch eine unpassende Outfitwahl von sich reden macht, fällt unangenehm auf – sicherlich auch dem Chef…

18.) Mangelnde Körperhygiene

Eigentlich selbstverständlich, dass man auf eine gute Körperhygiene achtet. Sollte man meinen! In der Realität wurde jedoch tatsächlich bereits dem ein oder anderen Mitarbeiter eine mangelnde Körperhygiene zum Verhängnis. Wer also nicht riskieren möchte, den neuen Kollegen und dem Vorgesetzten im wahrsten Sinne des Wortes zu „stinken“, sollte unbedingt auf eine gute Körperhygiene achten. Vor allem im Sommer gilt: Lieber einmal mehr kurz abwaschen und Deo sprühen als einmal zu wenig! Das gilt erst recht, wenn ihr die Mittagspause gerne zum Sport nutzt. Dann solltet ihr unbedingt auch genügend Zeit zum Duschen einplanen. Körperhygiene ist ein MUSS!

Fazit

Die Probezeit dient der Bewährung. Daher solltet ihr diese ersten (in der Regel) sechs Monate auch keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen. In dieser Zeit müssen nicht nur die fachlichen Qualifikationen unter Beweis gestellt werden, sondern auch die persönliche beziehungsweise charakterliche Eignung. Schließlich lassen sich Soft Skills wie zum Beispiel Teamfähigkeit oder Zuverlässigkeit nicht per Bewerbungsunterlagen prüfen. Um die Probezeit zu bestehen, solltet ihr daher bereits ab dem ersten Tag Einsatz zeigen. Nur so klappt es auch tatsächlich mit dem Job!

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