Mehr denn je stehen die Menschen heute unter dem Einfluss der Massenmedien, die ihnen erklären, wie sie ihr Leben zu führen haben. Das Aussehen, die Karriere, die Produkte, die wir kaufen und konsumieren sollen, all das ist mittlerweile durch unsere Rezeption des Internets, von Zeitschriften, Fernsehen und anderen Medien beeinflusst und geprägt. Doch wie führt man überhaupt trotz dieser äußeren Beeinflussung ein weitgehend eigenständiges Leben mit einem eigenen Konzept? Wie schaffen wir es, halbwegs unabhängig zu bleiben, ohne gleich eine gesellschaftsfeindliche Anti-Haltung zu entwickeln? Hier geben wir Tipps und Anhaltspunkte, wie dieser Weg gelingen kann und erklären, warum es so schwierig ist, diesen zu gehen.
Was unser Leben bestimmt
Was ist es denn überhaupt, was unser Leben weitgehend bestimmt? Einen der Aspekte haben wir bereits in der Einleitung gesehen: Die Massenmedien haben heutzutage einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf unsere Art, die Dinge zu sehen und sogar auf unser Handeln. Dabei nehmen wir diese Manipulation nicht einmal unbedingt wahr, worauf wir noch eingehen werden.
Unsere Herkunft legt den Grundstein
Unser Leben wird natürlich weiterhin von vielen anderen Faktoren bestimmt. Die familiäre Herkunft etwa prägt uns charakterlich enorm, genauso in unseren Vorstellungen von Werten, Wünschen, Ängsten und Plänen. Schließlich ist Erziehung eine Art der Konditionierung. Das bedeutet, dass wir für ein bestimmtes Verhalten von unseren Erziehungsberechtigten belohnt werden. Diese Belohnung erfolgt aber in aller Regel nur dann, wenn wir uns nach ihren Vorstellungen von einem wünschenswerten Betragen richten.
Verhalten wir uns allerdings von diesen Vorstellungen abweichend, kann es sein, dass eine Art der Sanktionierung die Folge ist. Dadurch, dass wir also einen Katalog von Normen erlernen, der in aller Regel dem der Eltern entspricht, entwickeln wir uns schon in eine bestimmte Richtung. Die grundsätzliche Prägung ist also familiär. In aller Regel erleben wir in unserer Pubertät eine Phase der Rebellion gegen die Eltern – auf Dauer ist die Wirkmacht der elterlichen Ansichten aber nichtsdestotrotz kaum zu leugnen.
Auch Individuen, die glauben, dass sie von diesen Einflüssen frei wären, sind es meist nicht wirklich. So grundsätzlich, wie wir unsere Werte und Glaubenssätze mit uns herumtragen, sind wir kaum in der Lage, die Natur ihrer Herkunft stets zu reflektieren. Wie sollte man dies auch leisten? Sich ständig damit auseinanderzusetzen hieße auch, sie ständig zu hinterfragen. Das käme letztendlich einer subjektiven moralischen Bankrotterklärung gleich. Und wer will die schon abgeben?
Wo sind wir geboren?
Noch viel grundsätzlicher als die Frage der individuellen Erziehung ist, wo und unter welchen Umständen wir geboren wurden. Denn es hängt auch von der jeweiligen Kultur ab, welche Werte von dem Großteil der Eltern vermittelt werden. Die Frage von Wohlstand und Armut hängt hiermit eng zusammen.
Werden wir in Mitteleuropa geboren, haben wir meist das Glück, in relativem Wohlstand aufzuwachsen, stammen wir etwa aus Zentralafrika, ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir materiell begütert sind, wesentlich geringer. Auch weitere Merkmale unserer Identität hängen nicht unwesentlich mit der Frage der geographischen Herkunft zusammen: Welcher Religion wir angehören, welche Hautfarbe wir haben und welche klimatischen Bedingungen wir gewohnheitsmäßig kennen, hängt damit zusammen.
Übrigens leider auch die Bildungschancen – nicht nur, aber auch in Deutschland hängt die Bildung vor allem vom sozialen Status ab und nicht zuletzt vom Einkommen. Aus diesem Grunde sind einige der lebensbestimmenden Umstände schon dann definiert, wenn wir gerade erst geboren werden – an sich keine besonders erquickliche Tatsache.
Schule, Bildung und Arbeit
Die Schulzeit bestimmt neben unseren grundsätzlichen Talenten, in welchen Fächern wir stark sein werden und wo unsere Abneigungen liegen. Das hängt ganz oft auch an den Persönlichkeiten unserer Lehrerinnen und Lehrer uns unsere Beziehungen zu ihnen. Auch die Schulart ist natürlich ganz wichtig für unseren Berufsweg – Gymnasiasten etwa studieren häufig nach dem Abitur, während viele Realschülerinnen nach wie vor eine Ausbildung machen.
Durch die vorherigen Weichenstellungen und gesellschaftlichen Vorgaben ist es nach wie vor bei den meisten Menschen so, dass sie in ihrem Arbeitsleben vor allem glauben, viel Geld verdienen zu müssen, um bestimmte Luxusgüter erwerben zu können. Schließlich dienen diese auch als Statussymbole. Ohne Arbeit geht in unserer Gesellschaft so gut wie gar nichts. Denn unsere Existenz hängt in allen Belangen davon ab. Schließlich möchten wir irgendwann einmal auch in Rente gehen. Wir wollen unseren Familien Wohlstand bieten können und auch ab und an in den Urlaub fahren – klar.
Dabei ist der Job, den wir bekommen können, von unserer Ausbildung abhängig, also vor allem von unseren Qualifikationen und damit wiederum der Bildung, die wir genossen haben. Dies bedeutet natürlich, dass die Chancen von vorne herein gesetzt sind und es für arme Menschen umso schwieriger ist, später ein gutes Auskommen zu generieren.
Gesellschaft und Medien
Abgesehen von diesen recht harten Fakten gibt es eine Wirkmacht, die wir nicht ignorieren sollten und die trotz ihrer teilweise recht subtilen Art, uns zu beeinflussen in ihrer Größe kaum überschätzt werden kann. Denn die Gesellschaft und ihre Vorstellungen von einem korrekten Lebensweg haben doch einen recht immensen Einfluss auf uns.
Egal, ob es um modische Ideen geht oder um moralische Diskussionen, ob es um die schönsten Urlaubsziele oder den Stellenwert bestimmter Luxusgüter geht: Wir handeln oftmals nach diesen gesellschaftlichen Vorgaben, ohne es zu wissen.
Ähnliches gilt für die Medien. Gerade durch ihre Allgegenwärtigkeit und die Stärke der sozialen Medien in Punkto Interaktion sind wir dem Medientrubel permanent ausgesetzt. Das ist an sich keineswegs per se schlecht. Negativ wirkt sich der Einfluss, der auf uns wirkt nur dann aus, wenn die Informationen nicht reflektiert werden. Denken wir allerdings über sie nach, können wir mehr Kontrolle darüber gewinnen.
Selbstbestimmt über die Arbeit entscheiden
Wie also können wir zu einer größeren Eigenständigkeit in unserem Leben kommen? Nun, da wir, zumindest, wenn wir in Vollzeit werktätig sind, mindestens acht Stunden am Tag arbeiten, können wir womöglich hier einen Ansatzpunkt finden.
Dabei sieht der Weg der meisten Menschen trotz aller gesellschaftlichen Veränderungen relativ ähnlich aus: Nach ihrer Ausbildung, respektive dem Studium, arbeiten sie in der Regel – und machen etwa ein oder maximal zwei Mal im Jahr Urlaub. Aber ansonsten haben sie für ihre persönliche Entwicklung ziemlich wenig Zeit. Woher sollte sie auch kommen? Nach der Arbeit sind wir in aller Regel noch mit Alltagsaufgaben beschäftigt. Dazu zählen Behördengänge, Versicherungsfragen, Einkäufe, die üblichen Hausarbeiten und vieles mehr.
Das Sozialleben kommt dann oft schon zu kurz – ein paar Stunden bleiben für die Beschäftigung mit unseren Liebsten übrig. Oft geraten wir in einen immer gleichen Alltagsstrudel, aus dem es kein Entkommen gibt. Oder doch? Was, wenn wir grundsätzlich überdenken müssen, ob die Arbeit tatsächlich den Löwenanteil unseres Tages verschlucken soll?
Was, wenn wir unsere Einstellung dazu überdenken könnten? Was, wenn wir beschließen, unsere Perspektive auf die Arbeit zu verändern? Das beginnt selbstverständlich mit dem Willen dazu. Wer zufrieden ist mit der normalen Arbeitswelt, braucht sich über derartige Anstöße keine Gedanken zu machen.
Burnout – ein Symptom der modernen Gesellschaft
Doch selbst dann sollte man die Folgen, die ein ewig ehrgeiziges Verhalten im Beruf haben kann, realistisch in Betracht ziehen und überlegen, ob diese es wert sind. Obgleich man dem Burnout-Syndrom in der Medizin noch immer keine eigene Diagnose zugesprochen hat, ist es dennoch nicht zu leugnen, dass die Öffentlichkeit sich aus einem einfachen Grund mit diesem beschäftigt. Denn immer mehr Menschen leiden an Burnout.
Das ehemalige Übermaß an Produktivität sackt bei den Erkrankten völlig in sich zusammen. Manche Philosophen würden dies Selbstausbeutung nennen – und wie bei jeder Ausbeutung ist die Quelle irgendwann versiegt. Danach folgt der Zusammenbruch. Burnout-Erkrankte empfinden selbst die kleinen Alltagsaufgaben als immense Kraftanstrengungen. Natürlich ist nicht gesagt, dass jeder Mensch, der viel arbeitet, automatisch an Burnout erkranken muss. Doch die Gefahr ist vorhanden – und die Tatsache, dass die Krankenzahlen steigen, weckt in dieser Hinsicht leider keine große Hoffnung, dass dies gesamtgesellschaftlich in naher Zukunft wesentlich besser wird.
Die sogenannte Work-Life-Balance
Aus diesem Grunde sollte man sich einmal mit einer wirklich individuellen Beschäftigung mit dem Thema Arbeit auseinandersetzen. Uns allen ist klar, dass wir ohne Arbeit beziehungsweise den daraus resultierenden Lohn keine Versorgung haben. Diese brauchen wir aber zwingend als Lebensgrundlage, um unsere Wohnung und alle anderen vermeintlichen Selbstverständlichkeiten zu bezahlen. Die Frage ist aber: Wie gestalten wir unsere Arbeit?
Dafür müssen wir zunächst einen immer populärer werdenden Terminus bemühen, der sich durch die Berichterstattung zur Arbeitswelt wie ein roter Faden zieht. Dieses Wort lautet: Work-Life-Balance und bezeichnet nichts anderes als die Kunst, zwischen dem Anteil an Arbeit und dem eigentlichen Leben, auszutarieren.
Gibt es überhaupt eine pauschale Work-Life-Balance? Die Antwort auf diese Frage ist natürlich ein eindeutiges Nein. Da wir alle sehr unterschiedlich sind, zählen hierbei auch die Zeiten, die wir für unser Privatleben benötigen. Während manche Menschen frei nach Kant am liebsten arbeiten, empfinden es andere als Belastung und brauchen viel Zeit, um sich davon auszuruhen.
Eine Auszeit bringt neue Perspektiven
Was spricht zum Beispiel dagegen, mal aus der Routine auszubrechen und mit angespartem Geld eine Auszeit zu nehmen, etwa um zu reisen? Es tut gut, womöglich bei der Reise in einen anderen Teil der Erde mal die Perspektive zu wechseln. Warum zum Beispiel nicht einen Rucksacktrip durch Südostasien wagen und dort das Leben neu entdecken? Natürlich kann man in dieser Zeit auch Geld verdienen – doch wie glücklich macht uns Geld überhaupt? Wahrscheinlich nicht glücklich genug, um dabei auf ganz neue Erfahrungen zu verzichten.
Eine Rundreise durch ärmere Regionen der Erde kann uns lehren, den hiesigen Wohlstand nicht als Selbstverständlichkeit zu nehmen – eine Lektion, die von immensem Wert sein kann. Denn wohl den meisten von uns dürfte schon einmal aufgefallen sein, dass wir uns über die Anschaffung von Konsumgütern auf Dauer kaum noch wirklich freuen können. Vielmehr kaufen wir Gegenstände selbstverständlich, die andernorts auf der Erde einen immensen Wert hätten: In manchen Regionen kann dies bereits eine Flasche Wasser sein. Sieht man, dass Menschen in anderen Teilen der Erde mit ganz anderen Gegebenheiten klarkommen müssen und nichtsdestotrotz einen zufriedenen Eindruck machen, könnte sich auch die eigene Einstellung ändern.
Apropos Rückkehr: Natürlich stehen wir vor einigen Problemen, wenn wir unseren ehemaligen Arbeitsplatz im Zuge des Sabbaticals aufgegeben haben und einen neuen finden müssen. Selbstverständlich sehen potenzielle Arbeitgeber dann, dass man nicht gerade den lückenlosen Lebenslauf anbieten kann. Aus diesem Grund ist es wichtig, genau zu wissen, wie man eine Auszeit sinnvoll erklären kann. Heutzutage werden etwa Auslandserfahrungen, auch im Rahmen einer ausgedehnteren Reise von Personalern durchaus positiv bewertet. Der Blick über den Tellerrand trägt zur Entwicklung der Persönlichkeit bei und gerade die „Weichen Fähigkeiten“ spielen heute eine große Rolle. Wer vor seiner Reise dennoch skeptisch ist, kann bewusst auch einen Sprachkurs mit einplanen. Auch Nachweise über eine Arbeitstätigkeit im Ausland – und sei es nur als Work-and-Travel – können die Lücke im Lebenslauf schnell in eine sinnvolle Phase zur persönlichen Weiterentwicklung verwandeln.
Abgesehen von der Reise kann man eine Auszeit natürlich auch kürzer gestalten, ohne gleich einen anderen Kontinent aufsuchen zu müssen. So kann man zahlreichen Hobbies nachgehen, Verwandte besuchen oder nimmt sich Zeit, um sich beispielsweise ehrenamtlich engagieren – auch auf diese Weise ist eine Neuerfahrung des eigenen bisherigen Daseins zu finden.
Wie lebe ich mein Privatleben?
Eine ähnlich schwierige Frage wie die nach der Arbeitswelt ist die nach einem erfüllten Privatleben. Denn heutzutage werden wir auch in dieser Hinsicht ständig medial belagert, wie wir zu leben, zu denken und zu fühlen haben. Die Vielzahl der Vorstellungen, die uns präsentiert werden, ist enorm. Eindeutige und hilfreiche Ratschläge findet man kaum – und richtig ist: Die heutigen Freiheit in der Ausgestaltung führen bei vielen Menschen zu einer absoluten Überforderung. Schließlich gibt es heute, ohne diese befürworten zu wollen, nicht mehr die ganz großen moralischen und festen Instanzen.
Die Kirche hat nicht mehr die gesellschaftliche Deutungshoheit, der Staat gibt uns heute nur noch wenige Leitlinien vor: Der Kompass ist weg. Das hat aber einen großen Vorteil: Wir können unseres eigenen Glückes Schmiedes sein und verfügen über ganz andere Gestaltungsmöglichkeiten, als dies noch vor einigen Jahrzehnten der Fall war.
Freiheit nutzen statt Überforderung verspüren
Diese Freiheit muss man natürlich zu nutzen wissen. Statt sich durch die sogenannte Multioptions-Gesellschaft überfordert zu fühlen, sollten wir uns ganz klar darüber sein, welche Möglichkeiten wir heute haben.
Nehmen wir nur etwa beispielhaft die weltweit seltene Option, sich ganz nach den eigenen Wünschen ernähren zu können. Da es hierzulande keinen Mangel an Nahrungsmitteln gibt, sollten wir uns mit Ernährung auch im Detail beschäftigen. Gerade für die unter uns, die gern Sport treiben, ist eine vollwertige und nachhaltige Ernährung von großer Bedeutung. Dabei sind die Hinweise der Deutschen Gesellschaft für Ernährung nicht unbedingt immer empfehlenswert. Ethische Verhaltensweisen spielen schließlich bei der Nahrung eine zunehmende Rolle, so etwa bei Vegetariern und Veganern.
Sexualität und Partnerschaft
Wir sind mittlerweile auch viel freier, was Sexualität und Partnerschaften angeht. Anders als früher ist eine verhältnismäßig junge Heirat heute kein Zwang mehr, und Nachwuchs haben zum allergrößten Teil nur noch die Menschen, die auch wirklich Kinder möchten. Homosexualität wird in weiten Teilen der Gesellschaft endlich nicht mehr verteufelt, die Homo-Ehe ist legalisiert.
Selbst die monogame Beziehung ist nicht mehr unbedingt das Maß aller Dinge. Obgleich die meisten Menschen sich am wohlsten fühlen, wenn sie in solchen Beziehungen leben, werden andere Modelle allmählich populärer. Dazu zählt zum Beispiel die sogenannte Polyamorie, die Beziehung mit mehreren Partnerinnen beziehungsweise Partnern.
Hobbies und Freizeit
Eine ziemlich große Freiheit gibt es auch in Sachen Freizeitgestaltung. Beinahe für jedes erdenkliche Hobby gibt es heutzutage Interessensgemeinschaften, in denen man sich mit anderen Enthusiasten austauschen kann. Durch diesen Austausch kann man ziemlich jede Art von Freizeitgestaltung umsetzen und weiter entwickeln – das Internet macht dieses Vorgehen noch viel einfacher!
Die Voraussetzung, um die Freiheit zu nutzen
Wie bei fast allen Dingen gibt es auch hier eine Kehrseite. Wie wir gerade herausgefunden haben, können wir die heutige Freiheit nutzen, um unseren Lebensweg mehr nach unseren eigenen Vorstellungen gestalten. Allerdings gibt es dafür eine Voraussetzung: Wir müssen in der Lage sein, eine gewisse Unabhängigkeit von unseren bisherigen festgefahrenen Einstellungen und Ansichten zu kreieren – nur so können wir die gesellschaftliche Liberalität für unseren eigenen Lebensweg nutzen.
Unabhängig sein – nicht gegen den Strom
Klar ist: Eine endgültige Unabhängigkeit gibt es nicht. Wir sind immer abhängig von der Gesellschaft und den Erwartungen unserer Nächsten. Aber: Wenn wir uns die Existenz unserer Abhängigkeiten bewusst machen, können wir sie bis zu einem gewissen Grade reduzieren. Dazu müssen wir notwendigerweise über ein gewisses Selbstbewusstsein verfügen, denn nur so haben wir die mentale Stärke, auch mit Ablehnung klar zu kommen.
Die wird uns immer entgegenschlagen, wenn wir uns individuell positionieren und nicht auf jeden Trend aufspringen. Dafür müssen wir uns von der gesellschaftlich konditionierten Vorstellung freimachen, dass die Vorlieben der Mehrheiten automatisch auch unsere sein müssten. Da nicht wenige Menschen aber auf jeden Zug aufspringen, der sich anbietet, werden sie unbewusst dieser Meinung sein – obwohl das gar nicht notwendigerweise eine schlechte Charaktereigenschaft sein muss. Es handelt sich hier wohl vielmehr um die Macht der Gewohnheit – auch dieses Jahr gab es ja mehr als genügend Gelegenheiten, zu beobachten, wie schnell der überall propagierte Individualismus geplanten und medial verbreiteten Trends zum Opfer fällt.
Gedanklich frei sein
Unabhängigkeit geht nur mit gedanklicher Freiheit. Und diese hat nicht nur Vorteile, nein, sie kostet auch etwas. Und zwar die ständige Fähigkeit, uns selbst zu überprüfen. Wann fahren wir wieder in vorgegebenen Schienen? Wann kommen die Gedanken wirklich von uns und entstehen aus uns selbst?
Dass wir das nicht immer und jederzeit überprüfen können, ist klar. Schließlich ist die heutige Zeit viel zu schnelllebig, um derart komplexe Gedankengänge immer in Kürze abschließend zu beantworten. Es geht auch nicht darum, gesellschaftlich zu rebellieren oder aus Prinzip gegen alles zu sein. Es geht eher darum, bewusst zu leben und sich distanzieren zu können, wenn man gefühlt in Automatismen hinein gerät.
Fazit
Alles in allem bewegen wir uns bei dem Thema in einem Spannungsfeld. Niemals können wir nur aus unserem eigenen Willen heraus leben, niemals völlig unabhängig sein. Und das müssen wir auch nicht, denn das kann niemand – womöglich ist das auch gut so. Ein bewussteres Leben ist es, dass wir anstreben sollten und das uns auf dem Weg zur Zufriedenheit am besten helfen kann.
Patrick hat 2014 Mein-wahres-Ich.de gegründet und schreibt seitdem aktiv über Karriere- und Finanzthemen. Er entwickelte außerdem den komplexen Berufstest und den IQ-Test.