Mobile Arbeitsformen bedeuten, dass die Arbeit ins Home Office verlegt werden kann. Laptop, Smartphone, WLAN und Cloud Computing machen es möglich. Ungestörtes, ruhiges Arbeiten, keine nörgelnden Chefs, keine anstrengenden Kollegen, dafür freie Zeiteinteilung und Selbstbestimmung. Das hört sich paradiesisch an. Allerdings ist nicht jeder geeignet für die Arbeit von zu Hause aus. Denn die vermeintliche Freiheit hat Tücken: keine festen Arbeitszeiten, Ablenkung durch Familienmitglieder, geringes Ansehen, Einsamkeit… Wir bringen die Vor- und Nachteile eines Home Offices auf den Punkt. Obendrauf gibt es hilfreiche Tipps & Tricks, damit der Traum vom Home Office für dich kein Alptraum wird.
Inhaltsverzeichnis
- Nachteile von Großraumbüros
- Alternative Home Office – Mehr Motivation, mehr Leistung, mehr Produktivität
- Effizient im HOME OFFICE: Meine Tipps für Selbstständige
- Das Home Office als Karrierekiller?
- Flexibles Arbeiten - ein Trend mit Schattenseiten? | Made in Germany
- Home Office ja oder nein?
- Tipps für erfolgreiches Arbeiten im Home Office
Nachteile von Großraumbüros
Großraumbüros mit sogenannten Funktionsarbeitsplätzen lösen Einzel- und Kleinbüros zunehmend ab. Mehrere Mitarbeiter müssen sich die wenigen vorhandenen Plätze teilen. Eigene Schreibtische in separaten Zimmern gibt es kaum noch. Vorteil für die Arbeitgeber: Sie sparen Raum und Kosten.
Allerdings ist deine Leistungsfähigkeit in einem Großraumbüro deutlich niedriger als in einem Einzel- oder Kleinbüro. Das liegt an ununterbrochenen Ablenkung durch Störungen, Lärm und Gerüche. Dazu kommen unvermeidbare Interaktionen mit Kollegen und der Stress permanenter sozialer Kontrolle. Präsenz bedeutet ständige Ansprechbarkeit. Ruhiges, konzentriertes Arbeiten ist unter diesen Bedingungen unmöglich.
Zentrale Klima-, Heizungs- und Lichtinstallationen beeinträchtigen dein Wohlbefinden möglicherweise zusätzlich. Augenproblemen, Müdigkeit… Du hast keine Möglichkeit, bei Bedarf für frische Luft an deinem Arbeitsplatz zu sorgen oder die Temperatur nach deinen Bedürfnissen zu regulieren. Letztendlich kannst du dein Arbeitsumfeld nicht aktiv mitgestalten, oft nicht einmal beeinflussen. Das hat gravierende Auswirkungen auf deine Arbeitszufriedenheit.
Alternative Home Office – Mehr Motivation, mehr Leistung, mehr Produktivität
Das Home Office bietet sich als willkommene Alternative zum Großraumbüro an. Was für Freiberufler und Selbständige Normalität ist, wird zunehmend für Arbeitnehmer interessant. Wer einen typischen Bildschirmarbeitsplatz hat, kann ortsunabhängig arbeiten. Dabei musst du die anfallenden Aufgaben nicht zwingend in deinen heimischen vier Wänden erledigen. Parks, Cafés oder ruhige Gemeinschaftsbüros kommen ebenfalls in Frage. Du kannst – zumindest phasenweise – produktiv werden, wo du willst. Einzige Voraussetzung: Eine schnelle, stabile Internetverbindung muss vorhanden sein.
Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Durch die Verlagerung deiner Arbeit ins Home Office kannst du Familie und Beruf besser vereinbaren. Das erleichtert dir die Betreuung von Kindern oder die Pflege schwer kranker Angehöriger. Aus diesem Grund wurde in den Niederlanden das Recht auf einen Heimarbeitsplatz gesetzlich unter bestimmten Bedingungen festgeschrieben. In Deutschland ist noch immer die Zustimmung deines Chefs nötig. Ein Recht auf ein Home Office gibt es bei uns nicht. Noch nicht.
Schluss mit Pendeln
Immer mehr Arbeitnehmer müssen lange Anfahrtswege zur Arbeit in Kauf nehmen. Das bedeutet nicht selten Feststecken im morgendlichen Stau oder Stress mit Bus und Bahn. Jeder Zehnte arbeitet laut DGB inzwischen länderübergreifend. Bei einer Tätigkeit vom Home Office aus entfällt nicht nur das zeitfressende Pendeln zur Arbeit sondern auch die leidige Parkplatzsuche. Das schont Nerven, Geldbeutel und Umwelt. Die Zeit, die du normalerweise mit dem Hin- und Herfahren zum Büro verschwenden würdest, kannst du effektiver nutzen.
Konzentriertes, ruhiges Arbeiten & höhere Produktivität
Deine Zeit kannst du flexibel einteilen und deine persönlichen Leistungsphasen zur Erledigung deiner Lohnarbeit nutzen. Die Konzentrationsfähigkeit ist im vertrauten, ruhigen Umfeld höher als im Großraumbüro. Du sitzt in einem Zimmer, in dem du dich wohlfühlst. Du entscheidest, wann das Fenster in deinem Home Office aufgeht, wie warm oder kalt es sein soll und ob du Musik nebenher laufen lässt oder nicht. Störquellen kannst du weitgehend ausschalten und dich voll und ganz auf deine Aufgaben konzentrieren. Ergebnis: Du schaffst weitaus mehr als an einem üblichen Bürotag.
Kein Mobbing
Falls du am Arbeitsplatz unter Mobbing durch Kollegen leidest, findest du im Home Office Ruhe, um dich deinen eigentlichen Arbeitsaufgaben zu widmen. Keine Lästereien wegen deiner Angewohnheiten, deinem Kleidungsstil oder weil jemandem deine Nase nicht gefällt. Dadurch bist du weniger emotionalem Stress ausgesetzt.
Kostenersparnis
Dank der Arbeit von zu Hause aus sparst eine Menge Geld für öffentliche Verkehrsmittel, den obligatorischen morgendlichen Kaffee, teures Kantinenessen oder Business-Kleidung. Es ist nicht nötig, täglich etwas Neues, Schickes im Home Office zu tragen. Ein oder zwei ordentliche Outfits genügen vollkommen.
Gesundheit
Gesundheitlich profitierst du von einer Tätigkeit im Home Office: weniger Stress durch Fahrerei, Chef und Kollegen. Statt ungesundes Kantinenessen kannst du vitaminreich kochen oder in passenden Locations Essen gehen. Pausen bieten sich für kurze Spaziergänge und Luftschnappen an. Sogar ein Power-Napping in der Mittagspause ist möglich.
Kein Arbeitsausfall für junge Eltern
Frisch gebackene Mütter und Väter können dank Telearbeitsplätzen problemlos in ihren Job zurückkehren. Um den Nachwuchs können sie sich dennoch kümmern. Flexible Arbeitszeiten machen es möglich. Allerdings birgt ein Telearbeitsplatz in den eigenen vier Wänden bei aller Flexibilität gewisse Gefahren. Nicht jeder Arbeitnehmer ist gut im Home Office aufgehoben. Brauchst du Feedback vom Chef, Kontrolle und einen regelmäßigen Tagesablauf? Fällt es dir schwer, deinen Tag eigenständig zu strukturieren und Leistung zu bringen? Auch wenn du auf der Karriereleiter schnell vorankommen willst, ist das Home Office nicht das Richtige für dich. Schuld daran sind nicht zuletzt hartnäckige Vorurteile gegenüber Heimarbeitern.
Das Home Office als Karrierekiller?
Keine Beförderung, keine Sonderaufgaben, keine Gehaltserhöhung, keine Weiterbildungsmaßnahmen
Anwesenheit am Arbeitsplatz wird in den meisten deutschen Firmen bereits als Arbeit gewertet. Selbst wenn du mit Kollegen über dein Wochenende plauderst, Kaffee kochst oder dich am Schreibtisch erst mal mental sortierst. Deine tatsächlich erbrachte Leistung spielt weniger eine Rolle als deine bloße Präsenz. Leistungen, die du als Mitarbeiter im Home Office bringst, wird dagegen nicht oder kaum wahrgenommen. Außerdem betrachten Vorgesetzte das Argument, Familie und Job unter einen Hut bringen zu wollen, als Absage an die Karriere. Das führt dazu, dass Beförderungen ausbleiben. Von interessanten Zusatzprojekten oder Sonderaufgaben wirst du als Home Office Worker vermutlich nicht einmal in Kenntnis gesetzt. Eine Gehaltserhöhung durchzusetzen, ist dementsprechend viel schwieriger als bei fortwährender Anwesenheit im Büro.
Fehlende Trennung von Berufs- und Privatleben
Zu den größten Problemen zählt die Trennung von beruflicher und privater Sphäre. Wenn du über kein tragfähiges Selbst- und Zeitmanagement verfügst, wirst du den vielfältigen Ablenkungen zu Hause irgendwann erliegen. Dann schmeißt du während der Arbeitszeit den Haushalt, hängst dafür abends Stunden im Home Office dran und findest keine Ruhe und keinen Feierabend mehr. Dadurch gerät deine Work-Life-Balance aus den Fugen. Den eigentlich Workload bewältigst du kaum. Selbstauferlegter Druck führt zu Schlaflosigkeit und Stress.
Unbezahlte Überstunden
Arbeitest du ohne Pausen durch, verlierst du den Überblick über die von dir geleisteten Stunden. Studien zufolge arbeiten Menschen im Home Office durchschnittlich sechs Stunden mehr als ihre Kollegen. Diese Überstunden werden in der Regel nicht vergütet. Das heißt, der Extra-Einsatz macht sich für dich nicht bezahlt.
Kein Konkurrenzdruck
Oft spornt die gegenseitige soziale Kontrolle an. Unbewusst vergleichst du dich doch mit dem Kollegen neben dir und willst seine Leistung toppen. Das kann ungeheuer motivierend sein. Im Home Office bist du auf dich allein gestellt. Für kontinuierliche Motivation musst du selbst sorgen. Eine Studie des Bonner Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) fand heraus, dass das Arbeiten im Büro die Produktivität steigert. Voraussetzung: Es geht um reine Routinetätigkeiten, bei denen Schnelligkeit entscheidend ist. Studenten, die in einer Gruppe Briefe eintüten mussten, waren deutlich schneller als die Kollegen im Home Office. Anders sieht es bei Aufgaben aus, die Kreativität oder Präzision erfordern. Dabei haben die Kollegen im Home Office die Nase vorn.
Einsamkeit und fehlender Austausch mit Kollegen
Bist du sehr kommunikativ und brauchst direktes Feedback zu deiner Arbeit? Wer im Home Office sitzt, hat weniger persönlichen Kontakt zu Chef und Kollegen. Auf die Schultern klopfen kannst du dir nur selbst. Feedback kommt selten von außen. Von interner Flurkommunikation („Flurfunk“) bist du abgeschnitten. Manchmal sind diese informellen Momente karriereentscheidend.
Home Office ja oder nein?
Es muss nicht unbedingt ein Entweder… oder sein. Denkbar ist durchaus ein Sowohl… als auch. Routineaufgaben erledigst du im Büro zackiger. Für Wissens- und Kopfarbeit ist der Rückzug ins Home Office sinnvoller. Ob eine Tätigkeit zu Hause überhaupt das Richtige für dich ist, hängt von deiner Persönlichkeit und deiner Selbstdisziplin ab.
Tipps für erfolgreiches Arbeiten im Home Office
Sind dir die Nachteile eines heimischen Telearbeitsplatzes bewusst, kannst du aktiv gegensteuern. Wenn du den Fallen entgehst, dich als karriereorientiert präsentierst und deine Leistungsfähigkeit optimierst, kannst du beim Arbeiten von zu Hause sehr glücklich werden. Damit deine Arbeit im Home Office kein Flop wird, haben wir 10 hilfreiche Tipps für dich zusammengestellt.
1. Richte dein Home Office zweckmäßig ein
Ideal ist ein eigenes Arbeitszimmer. Das kannst du zum einen steuerlich absetzen. Zum anderen signalisiert es dir, deiner Familie und deinen Freunden: Ich bin auf der Arbeit. Der Raum sollte möglichst hell, ruhig und sinnvoll eingerichtet sein. Alltagsmöbel haben dort nichts mehr verloren. Halte Einrichtung und Accessoires so minimalistisch wie möglich. Fehlt für ein separates Arbeitszimmer der Platz, richte dir einen Arbeitsplatz in einer geeigneten Ecke ein. Eine hochwertige Ausstattung mit Geräten und Arbeitsmaterialien ist ein Muss. Zu Minimalausstattung deines Home Offices zählen:
- ein höhenverstellbarer, großer Schreibtisch
- ein rückenfreundlicher Stuhl
- ein leistungsstarker Computer inklusive leisem, leichtgängigen Keyboard und ergonomisch geformter Mouse sowie einer externen Festplatte
- großer Monitor
- Multifunktionsgerät (Drucker, Scanner, Fax)
- schneller Internetzugang
- ein Telefon mit leistungsstarkem Akku
- ein hochwertiger Kopfhörer
- ein zuverlässiges Headset
- Tageslichtlampen
- Im Fall von Kundenkontakt: Konferenztisch und Stühle
Setz dich so hin, dass du die Tür im Blick behältst. Dadurch wirst du nicht ungewollt hinterrücks überrascht. Zugleich verleiht die Position deines Schreibtisches deinem Home Office einen offiziellen Charakter.
Pflanzen und motivationssteigernde Bilder sorgen für ein angenehmes Raumklima. Aber übertreibe es nicht! Das Büro sollte sich nicht in einen Dschungel oder eine Galerie verwandeln. Verwende Dekoration sparsam. Deine Gedanken brauchen Bewegungsfreiheit. Ein Zuviel an Accessoires wirkt schnell erschlagend und erdrückend. Entscheidend für produktives Arbeiten im Home Office sind eine gepflegte, saubere Umgebung und eine ruhige, angenehme Atmosphäre.
Wichtig: Der Raum sollte abschließbar sein. Du unterliegst weiterhin der Geheimhaltungs-verpflichtung und musst dich an die Datenschutzregelung der Datenschutzgrundverordnung (DS-GVO) halten.
Info: Laut der neuen Arbeitsstättenverordnung ist die Ausstattung des Telearbeitsplatzes mit geeigneten Möbeln, Arbeitsmitteln und Kommunikationseinrichtungen Sache des Arbeitgebers.
2. Setze im Home Office gezielt Düfte zur Leistungssteigerung ein
Düfte verbessern nicht nur das Raumklima. Sie regen Studien zufolge deine Hirntätigkeit an und verbessern deine kognitiven Fähigkeiten. Der richtige Geruch in der Nase sorgt dafür, dass du über längere Arbeitsphasen hinweg konzentriert und fokussiert bleibst. Deine Wachsamkeit und dein Leistungsniveau werden gesteigert. Gut geeignet fürs Home Office sind Zitronenduft, Lavendel und Rosmarin. Zitrone steigert deine Konzentration, Lavendel wirkt belebend und entspannend. Rosmarin regt an und stärkt die Gedächtnisleistung. Bei zu viel Stress sorgt Vanille für die nötige Entspannung. Düfte erreichen das Gehirn immer, denn die Nase ist nicht abstellbar. Mach dir das zunutze! Am besten solltest du eine Auswahl entsprechender Duftvarianten einlagern und bei Bedarf einsetzen.
3. Verbanne Ablenkungen aus deinem Home Office
Verbanne Kinder, Freunde, Haustiere und den Fernseher während der Arbeitsphasen aus deinem Home Office. Ausnahme: Notfälle und Versorgungssituationen. Immerhin ist die bessere Vereinbarkeit von familiären und beruflichen Anforderungen der Hauptgrund für deine Tätigkeit von zu Hause aus. Ein Fernseher sollte nicht Teil deiner Ausstattung werden. Es ist ebenfalls nicht empfehlenswert, während der Arbeit in Mediatheken oder auf YouTube zu stöbern – außer genau das ist Teil deines Jobs.
Musik kann beruhigen, antreiben, aber auch ablenken. Vielleicht ist klassische Musik die passende Arbeitsuntermalung. Probiere es aus! Nimmst du sie als störend wahr, verzichte auf die Beschallung.
4. Strukturiere deinen Tag im Home Office
Kleide dich an und frisiere dich, als ob du außer Haus tätig sein müsstest. Kommen Chef, Kunden oder Kollegen überraschend vorbei, sollte er dich im Büro-Outfit antreffen, nicht im Schlafanzug. Etabliere eine feste Tagesstruktur mit Kernarbeitszeiten. Vermutlich musst du für Chef und Team zu bestimmten Bürozeiten erreichbar sein. Abgesehen davon kannst du deine eigenen Leistungsphasen im Home Office berücksichtigen. Morgenmenschen zieht es vielleicht schon in aller Frühe hinter den Schreibtisch. Nachteulen blühen abends auf. Je stärker du den Arbeitstag an deinen eigenen Leistungsphasen orientieren kannst, desto höher werden Produktivität und Effizienz im Home Office sein.
5. Mach Pausen!
Gönn dir echte Pausen und genehmige dir eine richtige, zeitlich begrenzte Mittagspause. Entweder du bereitest dir zum Lunch eine Kleinigkeit zu oder du isst außer Haus. Mach nicht den Fehler, ohne Unterbrechung mit Snacks am Schreibtisch weiterzuarbeiten. Das führt zu vorzeitiger Erschöpfung. Außerdem besteht das Risiko ungesunder Ernährung. Vertritt dir lieber ein paar Minuten an frischer Luft die Beine. Bei schlechtem Wetter kannst du lesen, Musik hören oder die Augen kurz schließen. Wichtig: Während deiner Pausen bedienst du nicht das Telefon, checkst keine E-Mails und machst keine Notizen. Wechsele bewusst deinen Aufenthaltsort und sei für diese paar Minuten im Home Office unerreichbar. Du brauchst diese kleinen Auszeiten, um neue Kraft zu tanken.
6. Selbstmanagement: Ordne To Do-Listen nach ABC-Methode
Einfach planlos mit der Arbeit zu beginnen, ist riskant. Womöglich übersiehst du etwas Wichtiges oder versäumst eine Frist. Unangenehmes schiebst du vielleicht vor dir her. Wer ziellos vor sich hinwerkelt, macht Fehler.
Deine Fähigkeit zum Selbstmanagement ist maßgeblich für deinen Erfolg im Home Office: Erstelle dir jeden Morgen einen Plan, eine To Do-Liste. Analysiere und sortiere die einzelnen Punkte.
Eine effektive Methode ist die ABC-Technik: A-Aufgaben sind am Wichtigsten. Sie sind nicht delegierbar und müssen zuerst erledigt werden. Danach widmest du dich den B-Aufgaben. Diese sind wichtig, aber eventuell delegierbar. C-Aufgaben sind weniger wichtig oder reine Routinetätigkeiten, die du teilweise delegieren kannst oder nicht erledigen musst. Folgendermaßen sollte deine Zeiteinteilung aussehen:
- 65 % für die Erledigung der A-Aufgaben
- 20 % für die Erledigung der B-Aufgaben
- 15 % für die Erledigung der C-Aufgaben
Lässt sich etwas delegieren? Delegiere es! Widme deine Zeit, Kraft und Aufmerksamkeit der wirklich relevanten Arbeit.
7. Führe Buch über deine Arbeitsleistung
Begegne dem Vorurteil, dass Mitarbeiter im Home Office weniger leisten als ihre im Büro präsenten Kollegen. Notiere deine Tätigkeiten. Zum einen zwingt dich das dazu, dein Arbeitspensum zu erreichen. Zum anderen motiviert es zu sehen, was du schon erfolgreich gemeistert hast. Bei Gehaltserhöhungen werden Heimarbeiter gern übergangen. Damit deine Tätigkeit im Home Office nicht deiner Karriere schadet und deine Leistungen gebührend gewürdigt werden, solltest du deine Erfolge wasserdicht aufzeigen können.
8. Zeige dich einmal wöchentlich im Büro
Es ist belegt, dass der Chef sich eher ein Bild von präsenten Kräften als von Heimarbeitern machen kann. Deswegen solltest du einmal die Woche dein Home Office verlassen und zum Lunch in die Firma gehen. Bei entscheidenden Meetings solltest du ebenfalls nicht fehlen. Das sorgt dafür, dass du über sämtliche Entwicklungen im Betrieb auf dem Laufenden bleibst. Halte darum unbedingt regelmäßig Kontakt zu den Kollegen. Der Einsamkeit wirkst du damit automatisch ebenfalls entgegen. Bring dich in Besprechungen ein! Mach dich bemerkbar. Dadurch bleibst du Chef und Kollegen im Kopf.
9. Rechne anfangs mit einem Besuch deines Chefs
Möglicherweise besucht dich dein Chef nach Aufnahme deiner Tätigkeit zu Hause, um dein Arbeitszimmer in Augenschein zu nehmen. Dort gelten Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) und Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV). Das bedeutet: Dein Arbeitgeber ist verpflichtet zu prüfen, dass dein Heimarbeitsplatz deine Gesundheit nicht beeinträchtigt. Wird ein Vertrag aufgesetzt, kann dieser ein Zugangsrecht zu deinem Home Office beinhalten.
Achte auf einen aufgeräumten Schreibtisch und lass keine vertraulichen Daten offen liegen. Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse sowie die Datenschutzrichtlinien gelten auch im Home Office.
10. Achte darauf, dass der Telearbeitsvertrag alle relevanten Punkte abdeckt
Dein Arbeitsvertrag sollte unter anderem folgende Punkte eindeutig regeln:
- Kontrollrechte deines Arbeitgebers (Zugangsrecht zu deinem Home Office)
- Bereitstellung von benötigtem Equipment (Firmenrechner, Multifunktionsgerät, Telefon etc.)
- IT-Sicherheit (gesicherte Verbindung zum Zugriff auf das Firmennetzwerk)
- Gesundheitsschutz
- Versicherungsschutz
- Arbeitszeiten
- Arbeitsorte
- Aufwendungsersatz
- Monatlicher Lohn
- Vergütung von Überstunden
- Urlaub
Welche Erfahrungen hast du mit dem Home Office gesammelt? Schrei es uns in die Kommentare!
- Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB): Arbeiten zu Hause: Pro und Contra Home Office https://www.dgb.de/themen/++co++08975c98-53f8-11e6-bd89-525400e5a74a (abgerufen am 10. Juli 2020)
- Süddeutsche Zeitung: Homeoffice: Na, faulenzen Sie auch zu Hause? https://www.sueddeutsche.de/karriere/homeoffice-na-faulenzen-sie-auch-zuhause-1.2540515-0 (abgerufen am 10. Juli 2020)
- FOCUS ONLINE: Home-Office: Vorteile und Nachteile im Überblick https://praxistipps.focus.de/home-office-vorteile-und-nachteile-im-ueberblick_101351 (abgerufen am 10. Juli 2020)
Patrick hat 2014 Mein-wahres-Ich.de gegründet und schreibt seitdem aktiv über Karriere- und Finanzthemen. Er entwickelte außerdem den komplexen Berufstest und den IQ-Test.