15 Bewerbungstipps für Schulabgänger

Wer den sicheren Hafen „Schule“ verlässt und sich in das Abenteuer „Arbeitsleben“ stürzt, muss zuallererst die Klippen „Bewerbung“ und „Vorstellungsgespräch“ erfolgreich meistern. Kein leichtes Unterfangen, schließlich verfassen die meisten frischgebackenen Schulabgänger zum allerersten Mal eine Bewerbung und sitzen zum allerersten Mal einem Job-Interviewer gegenüber. Damit dieser Sprung ins kalte Wasser von Erfolg gekrönt ist, die Bewerbung nicht im bürokratischen Bermudadreieck zwischen Akten, Formularen und anderen Bewerbungen verschwindet, und man auch nach dem Bewerbungsgespräch nicht direkt die Segel streichen muss, haben wir im Folgenden einmal die 15 besten Bewerbungstipps für Schulabgänger zusammengestellt. So überzeugt ihr den Personaler von euch!

1.) Qualität statt Quantität

Wer zum ersten Mal eine Bewerbung verfasst, wird besonders lange dafür brauchen. Schließlich fehlt es schlichtweg an Übung und dem Blick für das Wesentliche. Experten empfehlen daher lieber wenige, aber dafür besonders qualifizierte Bewerbungen zu schreiben, anstatt sich mit irgendeinem Standardschreiben bei sehr vielen Unternehmen zu bewerben. Hier gilt also: Qualität geht vor Quantität!

2.) Gründliche Recherche

Eine gute Bewerbung muss nicht nur auf die ausgeschriebene Stelle, sondern auch auf das Unternehmen zugeschnitten sein, das die Stelle anbietet. Bevor man mit dem Verfassen der Bewerbung beginnt, sollte man sich daher immer auch gründlich über das Unternehmen informieren. Die wichtigsten Infos können in der Regel der Webseite des Unternehmens entnommen werden. Sollte das Unternehmen tatsächlich keine Webseite haben, können ggf. Zeitungsartikel oder Bewertungsportale, in denen (ehemalige) Mitarbeiter das Unternehmen bewerten, hilfreich sein.

3.) Passende Bewerbungsmappe

Grundsätzlich gilt: Die Bewerbungsmappe muss zum Unternehmen und zur Branche passen. Bei kaufmännischen Berufen und eher konservativen Unternehmen beispielsweise sollte man auf eine dunkle, eher schlichte und traditionelle Mappe setzen. So beweist man, dass man sich an die Gegebenheiten der Geschäftswelt anpassen kann. Wer sich bei einem jungen, modernen Unternehmen bewirbt, kann indessen auch auf eine farbige Mappe zurückgreifen. Auf diese Art und Weise kann man die eigene Bewerbung von den anderen Bewerbungen abheben. Hat der Personaler einen Stapel gleich aussehender Bewerbungsmappen vor sich, wird er zunächst nämlich in der Regel die herausstechenden beachten.

In puncto Bewerbungsmappe ist also Fingerspitzengefühl gefragt. Im Zweifelsfall sollte jedoch besser eine klassische Mappe gewählt werden.

4.) Interessen, Stärken und Fähigkeiten hervorheben

Als Schulabgänger hat man in der Regel natürlich noch keine große Berufserfahrung gesammelt. Daher spielen im Bewerbungsprozess die persönlichen Interessen, Stärken und Fähigkeiten des Schülers eine wichtige Rolle. Diese sollten selbstverständlich zum Berufsfeld passen, für das man sich entscheidet, und beim Anschreiben explizit hervorgehoben werden. Wer sich seiner Stärken nicht richtig bewusst ist und daher Schwierigkeiten hat, diese im Anschreiben zu formulieren, sollte einen Blick auf den kostenlosen Interessencheck der Berufsorientierungsplattform einstieg.com werfen. Einstieg.com hilft Schulabgängern, ihre Talente herauszufinden und erstellt ein persönliches Profil, das beim Anschreiben und natürlich auch im Vorstellungsgespräch hilfreich sein kann. Zusätzlich zum Testergebnis erstellt die Plattform auf Grundlage der Interessen und Talente sogar eine Liste von potenziellen Ausbildungsplätzen und Studiengängen, die zu einem passen. Nicht schlecht, oder!?

5.) Keine Floskeln

Früher begannen Bewerbungen standardmäßig mit „Hiermit bewerbe ich mich auf die Stelle als…“. Formal ist daran auch heute nichts falsch. Allerdings aktiviert diese Floskeln beim Personaler leicht den „Schnelllese“-Modus. Die Chance, ganz oben auf dem Stapel potenzieller Jobkandidaten zu landen, verringert sich. Die Bewerbungsabsicht sollte daher in die Betreff-Zeile stehen, aber nicht als Einleitung für das persönliche Anschreiben dienen. Vielmehr sollte das Anschreiben so beginnen, wie man sich einem Fremden vorstellt. Zunächst einmal sollte man also kurz erzählen, wer man ist und wo man aktuell steht.

Floskeln sind übrigens nicht nur zu Beginn des Anschreibens kontraproduktiv, sondern sollten generell vermieden werden. Schließlich kann der Personaler auch noch während des Anschreibens in den „Schnelllese“-Modus wechseln. Und das ist, wie bereits erwähnt, nie gut…

6.) Außerordentliche Aktivitäten hervorheben

Als Schulabgänger wird man in der Regel natürlich keine großen Erfahrungen vorweisen können. Daher sollte man in den Lebenslauf ruhig außerordentliche Aktivitäten einfließen lassen, denen man nachgeht bzw. denen man während der Schulzeit nachgegangen ist. Wer seiner Handballmannschaft jahrelang als Kapitän diente oder wer vielleicht sogar Schulsprecher war, beweist Verantwortungsgefühl, Engagement und Teamfähigkeit. Auch besondere Kenntnisse im Umgang mit Computern sind erwähnenswert sowie etwaige an der Volkshochschule absolvierte Kurse, die einem beim angestrebten Job zugute kommen könnten. Gerade vhs-Kurse zeugen von Interesse und Eigeninitiative und kommen immer gut an. Das gilt übrigens auch für ehrenamtliche Tätigkeiten. Auch sie dürfen gerne erwähnt werden.

7.) Praktika hervorheben

Praktika sind immer eine hervorragende Möglichkeit, sich gegen andere Bewerber abzuheben – das gilt natürlich besonders für Schulabgänger. Schließlich zeugt es von Engagement und Initiative, bereits während oder direkt nach der Schulzeit ein Praktikum absolviert zu haben. Diese Praktika sollten in der Bewerbung daher besonders hervorgehoben werden. Das gilt übrigens auch für Schülerjobs, die man ausübte. Passen diese Praktika bzw. Schülerjobs zur ausgeschriebenen Stelle, kann dies die entscheidende Nasenlänge Vorsprung vor den anderen Bewerbern sein.

8.) Gute Noten für Verhalten und Mitarbeit

Bereits als Schüler einer Abgangsklasse kann man einen entscheidenden Grundstein für den Erfolg der Bewerbung legen. Damit meinen wir nicht nur die Noten in den für den Job erforderlichen Fächern. Vielmehr messen die Personalabteilungen den „Kopfnoten“ in den Schulzeugnissen meist eine hohe Bedeutung bei. Schließlich dienen die Noten für Verhalten und Mitarbeit als Indikator für das Engagement und die Teamfähigkeit eines Bewerbers.

Das gilt übrigens auch für die Anzahl der Fehltage. Sie dienen als Indiz dafür, wie zuverlässig und belastbar ein Bewerber ist.

9.) Bewerbung prüfen lassen

Es ist immer ratsam, den Entwurf der Bewerbung noch einmal von einem (oder mehreren) schreiberfahrenen Erwachsenen gegenlesen zu lassen. Schließlich stellen die Bewerbungen, insbesondere die Anschreiben für die Unternehmen eine Art „erste Arbeitsprobe“ dar. Die Grammatik und die Rechtschreibung sollten daher unbedingt korrekt sein. Und vier Augen sehen bekanntlich mehr als zwei.

10.) Freundliches Bewerbungsfoto

Auch wenn ein Bewerbungsfoto heutzutage kein Muss mehr ist, legen viele Unternehmen auch weiterhin (mehr oder weniger explizit) Wert darauf. Schließlich dient ein Bewerbungsfoto quasi als Visitenkarte. Auch wenn die Mehrzahl der Firmen also weder auf der Unternehmenshomepage noch in der Stellenausschreibung ausdrücklich ein Bewerbungsfoto einfordert, herrscht in der Bewerbungspraxis meist dennoch stillschweigend der Wunsch nach einem Foto vor. Es empfiehlt sich daher, einer Bewerbung ein Foto beizulegen.

Auf dem Bewerbungsfoto sollte man freundlich und gewinnend in die Kamera blicken. Denn: Umfragen unter Arbeitgebern ergaben, dass Bewerber mit einem Lächeln wesentlich sympathischer wirken. Des Weiteren gilt: Ein Bewerbungsfoto dient zwar nicht dazu, einen Schönheitswettbewerb zu gewinnen, die Kleidung und die Frisur sollten jedoch auf jeden Fall ordentlich sein.

11.) Angemessene Kleidung

Bleiben wir beim Thema Kleidung. Wer eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch erhält, sollte natürlich ebenfalls auf ein angemessenes Äußeres achten und ordentlich zum Termin erscheinen. Denn wie heißt es so schön: Kleider machen Leute – und der erste Eindruck zählt. Das gilt besonders für Bewerbungsgespräche. Gerade als Schulabgänger sollte man dem Personaler daher durch angemessene Kleidung beim Bewerbungsgespräch signalisieren, dass man reif für den Eintritt ins Berufsleben ist. Tipps für die passende Kleidung beim Vorstellungsgespräch findet ihr hier.

12.) Tageszeitung lesen

Spätestens in den Tagen vor dem Bewerbungsgespräch sollte man unbedingt die Tageszeitung lesen. Schließlich stellen Personaler in Bewerbungsgesprächen gerne auch tagesaktuelle Fragen. Man sollte also ungefähr wissen, was auf der Welt gerade los ist. Auch das zeugt schließlich von Interesse, Wissensdurst und Lernbereitschaft. Und diese Tugenden kommen bei Personalern immer gut an.

13.) Bewerbungsgespräch simulieren

Übung macht bekanntlich den Meister. Da Schulabgänger jedoch meist noch nicht allzu viele (wenn überhaupt) Bewerbungsgespräche hinter sich haben, mangelt es ihnen natürlich an Erfahrung. Daher sollte man das (Antwort-)Verhalten im Bewerbungsgespräch vorab in Rollenspielen mit Freunden und/oder Verwandten üben.

14.) Standardfragen trainieren

Es gibt einige Standardfragen bei Vorstellungsgesprächen, auf die Personaler gerne zurückgreifen. Allen voran wird gerne nach dem Grund dafür gefragt, weshalb man sich gerade für den Beruf X interessiert und sich beim Unternehmen Y beworben hat. Hierfür sollte man sich also unbedingt bereits vorab eine glaubhafte Begründung überlegen.

Weitere Standardfragen mit passenden Antworten findet ihr hier. Wie ihr auf heikle, teils sogar skurrile (Fang)Fragen reagieren solltet und welchen Zweck Personaler mit diesen Fragen verfolgen, könnt ihr hier nachlesen.

15.) Dankschreiben formulieren

Um sich beim Personaler noch einmal in Erinnerung zu rufen, ist ein Dankschreiben ein gutes Mittel. Zum einen, da ein ehrliches „Danke“ von Höflichkeit zeugt und Sympathien beim Adressaten weckt. Zum anderen, da ein Dankschreiben auch von Engagement und Motivation zeugt und dafür sorgt, dass man auffällt und aus der Masse der Bewerber hervorsticht. Abgesehen davon bietet ein Dankschreiben die Möglichkeit besonderes Interesse an der ausgeschriebenen Stelle zu signalisieren und beim Personaler die Fähigkeiten, die für die Stelle wesentlich sind und die man mitbringt, noch einmal in Erinnerung zu rufen. Ein Dankschreiben kann also unter Umständen das vielzitierte Zünglein an der Waage sein, um den Job zu bekommen. Wie man ein solches Dankschreiben am besten formuliert, erfahrt ihr hier.

Fazit

Schulabgänger verfügen in der Regel über wenig bis gar keine Erfahrung. Dieses „Defizit“ kann durch außerordentliche Tätigkeiten und/oder das Hervorheben (und belegen!) der persönlichen Interessen und Talente ausgeglichen werden.

Wichtig ist IMMER die Vollständigkeit der Unterlagen. Ein Anschreiben kann noch so gut verfasst sein, fehlen der Lebenslauf oder die Zeugnisse, landet die Bewerbung in der Regel dennoch auf dem „Nein“-Stapel des Personalers. In die Bewerbungsmappe gehören also neben dem Anschreiben IMMER auch der Lebenslauf und die Zeugnisse sowie ggf. Arbeitsproben und Bescheinigungen über absolvierte Praktika.

Das Wichtigste überhaupt sind jedoch eine korrekte Rechtschreibung und eine einwandfreie Grammatik. Denn: Rechtschreibfehler und Grammatik-Murks machen vieles zunichte. Hierauf gilt es also in besonderem Maße zu achten!

Beim Vorstellungsgespräch lautet indessen – wie so oft im Leben – die Devise: Eine gute Vorbereitung ist alles! Wer sich angemessen präsentiert, das Bewerbungsgespräch vorab simuliert und sich auf potenzielle Fragen vorbereitet, hat gute Chancen, den Job zu ergattern!

Könnt ihr euch noch an euer allererstes Vorstellungsgespräch erinnern? Oder tüftelt ihr womöglich gerade an eurer ersten Bewerbung? Falls ihr Fragen, Anregungen oder weitere Tipps habt, schreibt sie gerne in die Kommentare!

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