Kaum ein Thema beschäftigt Abiturienten so sehr wie die Frage nach dem richtigen Studiengang. In Deutschland werden rund 19.000 Studiengänge angeboten, sodass die Wahl alles andere als leicht ist. Der folgende Artikel gibt angehenden Studenten wertvolle Tipps an die Hand, die ein wenig Licht ins Dunkel bringen und die Entscheidung erleichtern sollen.
Die komplexe Welt der Studiengänge: ein Überblick
Nur die Wenigsten wissen bereits von Kindesbeinen an, was sie werden möchten – die meisten angehenden Studenten tun sich hingegen schwer und haben Angst, eine falsche Entscheidung zu treffen. Womöglich hilft es bereits, sich ein wenig mit den möglichen Studienrichtungen auseinanderzusetzen. Hier ein Überblick:
- Gesundheitswesen: Medizin, Pharmazie etc.
- Medien/Kommunikation:
- Medienmanagement, Kommunikationswissenschaften etc.
- Wirtschaft/Recht: BWL, Rechtswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften etc.
- Technik/Ingenieurwesen: Architektur, Maschinenbau etc.
- Naturwissenschaften: Biologie, Chemie, Physik etc.
- Gesellschaftswissenschaften: Soziologie, Soziale Arbeit etc.
- Kunst/Gestaltung/Musik
- Informatik/Mathematik
- Sprach- und Kulturwissenschaften: Germanistik, Geschichte etc.
- Agrar- und Forstwissenschaften: Landschaftsarchitektur, Agrarwirtschaft etc.
Die eigenen Stärken und Interessen unter die Lupe nehmen
Bei der Entscheidung für einen bestimmten Studiengang sollten vor allem die eigenen Interessen berücksichtigt werden – schließlich soll der zukünftige Beruf auch Spaß machen. Gibt es eine Begeisterung und ein Talent für Fremdsprachen? Bereitet der Umgang mit Kindern und Jugendlichen besondere Freude? Besteht großes Interesse an den Naturwissenschaften?
Nicht nur die Interessen spielen eine Rolle, auch die Schulnoten sollten in die Studienwahl mit einfließen. Wer sich zwar brennend für Biologie interessiert, mit chemischen Formeln jedoch gar nichts anfangen kann, wird in einem Biologiestudium ebenso wenig glücklich wie jemand, der Maschinenbau studieren möchte, aber mit Mathematik große Mühe hat. Bei der Studienwahl muss also beides berücksichtigt werden: die eigenen Interessen und die Schulnoten.
Wie sind die Karrierechancen?
Es gibt Berufe, die einen regelrechten Boom erleben und in denen die Karrierechancen auch in den nächsten Jahren ausgesprochen gut sein werden. Dazu zählen zum Beispiel Berufe aus den Bereichen Technik und Ingenieurwesen sowie Wirtschaft und Recht. Auch Mediziner werden in vielen Regionen händeringend gesucht, vor allem auf dem Land. In anderen Bereichen kann sich die Suche nach einem Job hingegen auch mit abgeschlossener Hochschulausbildung schwierig gestalten – beispielsweise in den Kulturwissenschaften. Hochschulabsolventen mit einem Abschluss in Geschichte oder Germanistik steht der Weg ins Lehramt offen, doch nicht jeder möchte den Lehrerberuf ergreifen. Daher ist es wichtig, sich bereits vor der Aufnahme eines Studiums mit den Karrierechancen zu befassen und sich ganz konkret zu fragen, welche Berufe den eigenen Vorstellungen entsprechen und welche nicht.
Mögliche Einschränkungen bei der Studienwahl
Der finanzielle Aspekt sollte bei der Studienwahl ebenfalls nicht vernachlässigt werden. Angehende Studenten mit geringem Budget müssen womöglich erst einmal im Elternhaus wohnen bleiben und sind daher auf die Studiengänge beschränkt, die die Uni in der Heimatstadt anbietet. Des Weiteren gibt es zulassungsbeschränkte Studiengänge, für die eine bestimmte Abiturnote erforderlich ist. Wer diese Note nicht erreicht, muss auf einen anderen Studiengang ausweichen oder Wartesemester in Kauf nehmen.
Tipps für die Bewerbung um einen Studienplatz
Die meisten Studiengänge beginnen im Wintersemester, also zum ersten Oktober. Eine Anmeldung ist in der Regel bis zum 15. Juli möglich – die Fristen können jedoch von Hochschule zu Hochschule variieren. Die Bewerbung für zulassungsfreie Studiengänge erfolgt immer über die Hochschule selbst, meist über ein Online-Bewerberportal. Das Bewerbungsverfahren für zulassungsbeschränkte Studiengänge wird von vielen Hochschulen über die Plattform Hochschulstart.de abgewickelt – der Nachfolgeorganisation der Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS).
Keinen Studienplatz erhalten?
Wer eine Absage seiner Wunschhochschule erhalten hat, kann zunächst das Nachrückverfahren abwarten. Viele angehende Studenten bewerben sich an mehreren Universitäten; nicht angetretene Plätze werden dann nach Ablauf einer Frist neu vergeben. Klappt es auch dann nicht mit dem Studienplatz, besteht die Möglichkeit, sich in einem artverwandten Studiengang einzuschreiben. Wer das keinesfalls möchte, kann alternativ versuchen, seinen Studienplatz einzuklagen. Dies sollte jedoch unbedingt mit Unterstützung eines Experten geschehen, denn dann sind die Erfolgsaussichten am größten.
Fazit: Augen auf bei der Studienwahl!
Bei der Entscheidung für einen bestimmten Studiengang sind viele Faktoren zu berücksichtigen. Wer die Studienwahl nicht auf die leichte Schulter nimmt, sondern sich stattdessen ausgiebig mit den verschiedenen Optionen beschäftigt, hat jedoch gute Chancen, einen Studiengang zu finden, der den eigenen Interessen und Talenten bestmöglich entspricht.
Patrick hat 2014 Mein-wahres-Ich.de gegründet und schreibt seitdem aktiv über Karriere- und Finanzthemen. Er entwickelte außerdem den komplexen Berufstest und den IQ-Test.