Bereits zum siebten Mal kürte das Nachrichtenmagazin Focus die besten Arbeitgeber Deutschlands. Welche Unternehmen es hierbei in die Top 10 geschafft haben, verraten wir euch in diesem Artikel!
Der Focus Award: Allgemeine Informationen
Gemeinsam mit der Arbeitgeberbewertungsplattform kununu und dem Karrierenetzwerk XING kürt das Nachrichtenmagazin Focus seit nunmehr sieben Jahren die 1.000 besten Arbeitgeber Deutschlands.
Grundlage für das Ranking bildeten in diesem Jahr mehr als 143.500 Arbeitgeber-Beurteilungen, die das Marktforschungsinstitut Statista im Auftrag des Nachrichtenmagazins Focus auswertete. Die Arbeitgeber-Beurteilungen stammen hierbei zum einen aus einer unabhängigen Online-Befragung, zum anderen aus einer Umfrage unter XING-Mitgliedern sowie aktuellen kununu Daten.
Zur Ermittlung des Rankings wurden zudem zahlreiche weitere Faktoren herangezogen, die einen guten Arbeitgeber ausmachen – von Kinderbetreuungsstätten über vielfältige Weiterentwicklungsmöglichkeiten bis hin zu ergonomischen Arbeitsplätzen. Auch Kriterien wie z.B. die zeitliche Flexibilität, die Arbeitsatmosphäre oder die Unterstützung von gesundheitlichen Programmen waren für das Ranking von Bedeutung.
Als entscheidendes Kriterium galt jedoch, ob die Arbeitnehmer ihren eigenen Arbeitgeber weiterempfehlen würden. Zusätzlich flossen in die Berechnung zudem die Vorjahresdaten mit einer geringen Gewichtung ein.
Diese Bedingungen müssen Unternehmen erfüllen, um ins Ranking aufgenommen zu werden:
Um überhaupt in das Ranking aufgenommen zu werden, muss ein Unternehmen verschiedene Bedingungen erfüllen. Hierzu zählen u.a. eine bestimmte Anzahl von gesammelten Bewertungen sowie ein passender Bewertungsdurchschnitt (mindestens 3,5 Sterne).
Wer es beim diesjährigen Focus Award Ranking in die Top 10 geschafft hat und welches Unternehmen sich die Spitzenposition sichern konnte, verraten wir euch jetzt!
Die 10 besten Arbeitgeber Deutschlands
Folgende Unternehmen haben es in die Top 10 der besten Arbeitgeber Deutschlands geschafft und wurden als „Top nationaler Arbeitgeber 2019“ ausgezeichnet:
Platz | Arbeitgeber | Branche |
---|---|---|
1 | SAP SE | Telekommunikation und IT |
2 | Google Germany | Internet (Infrastruktur, Portale, E-Commerce) |
3 | BMW | Automobil und Zulieferer |
4 | PayPal | Internet (Infrastruktur, Portale, E-Commerce) |
5 | Daimler | Automobil und Zulieferer |
6 | Bayer | Chemie und Pharma |
7 | Frosta | Lebens- und Genussmittel, Tierfutter und Drogerieartikel, medizinische Verbrauchsprodukte |
8 | adidas | Bekleidung, Schuhe, Sportausstattung (Herstellung und Handel) |
9 | PUMA | Bekleidung, Schuhe, Sportausstattung (Herstellung und Handel) |
10 | Cisco Systems | Telekommunikation und IT |
Quelle: Focus-Business „Die besten Arbeitgeber 2019“ (seit 19. Februar 2019 am Kiosk oder als PDF im FOCUS-Online-Shop erhältlich)
Beim Focus Award Ranking 2019 steht erstmals ein IT-Gigant an der Spitze. In den Jahren zuvor führten stets die großen Autokonzerne das Ranking an.
Weshalb Experten die Auszeichnung kritisieren
Während sich die im Ranking der besten Arbeitgeber gelisteten Unternehmen freuen, kommt andernorts Kritik auf. Experten monieren, dass alle Unternehmen aus dem Ranking das Siegel „Deutschlands bester Arbeitgeber“ erwerben können – ganz gleich ob sie sich auf Platz 1 des Rankings oder eben auf Platz 1.000 befinden. Die Frage, die sich die Initiatoren des Rankings gefallen lassen müssen, ist also ganz klar, ob es ein Unternehmen, das an letzter Stelle des Rankings (also auf Platz 1.000) gelistet wird, tatsächlich verdient hat mit dem Siegel „Bester Arbeitgeber Deutschlands“ zu werben!? Schließlich gibt es 999 Arbeitgeber, die laut Ranking besser sind. Kann ein Arbeitgeber, der an letzter Stelle eines Rankings steht, also überhaupt hervorragend sein?
Des Weiteren weisen Kritiker des Focus Awards darauf hin, dass die Anzahl der Bewertungen, die ein Unternehmen gesammelt haben muss, um im Ranking aufgenommen zu werden, zu niedrig ist. Dadurch tummeln sich auch Unternehmen auf den vorderen Plätzen, die nur wenige – wenn auch gute – Bewertungen vorweisen können. Dies wiederum sei nicht aussagekräftig genug, um einem Unternehmen direkt das Siegel „Bester Arbeitgeber Deutschlands“ zu verleihen.
Auch die Initiatoren des Focus Awards sind sich dieser Problematik bewusst. Daher erheben sie auch keineswegs einen Anspruch auf Repräsentativität. In einem Bericht zum Focus Award Ranking heißt es vielmehr:
„FOCUS vergibt sein Siegel an Unternehmen aus der großen FOCUS-Arbeitgeberliste. Die Aufnahme erfolgt anhand von FOCUS festgelegter objektiver und journalistischer Kriterien. Die Arbeitgeberliste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Ergebnisse sind nicht repräsentativ.“
Diese Ehrlichkeit in allen Ehren. Nichtsdestotrotz bleibt ein fader Nachgeschmack. Denn auch, wenn die Studie zu den besten Arbeitgebern Deutschlands keine Repräsentativität beansprucht, bleiben die Initiatoren dennoch dem Vorwurf ausgesetzt, das „Bester Arbeitgeber Deutschlands“-Siegel sei reine Geldmacherei. Denn um auch offiziell mit der Auszeichnung zu werben, müssen die Unternehmen tief in die Tasche greifen. Das Siegel kostete im Jahr 2018 satte 12.500 Euro.
Fazit
SAP, Google Germany, BMW und PayPal gehören zu den am besten bewerteten Arbeitgebern in Deutschland. Allerdings sollte man bei Betrachtung des Rankings stets im Hinterkopf behalten, dass es nicht repräsentativ ist.
- FOCUS ONLINE: FOCUS-Business-Ranking: Das sind die Top-Arbeitgeber Deutschlands https://www.focus.de/finanzen/karriere/berufsleben/focus-business-ranking-das-sind-die-top-arbeitgeber-deutschlands_id_10349040.html (abgerufen am 24. Juni 2020)
- SPIEGEL Job & Karriere: Arbeitgeber-Wettbewerbe: Der Club der Gewinner https://www.spiegel.de/karriere/arbeitgeber-wettbewerbe-der-club-der-gewinner-a-782019.html (abgerufen am 24. Juni 2020)
Unsere Autorin Patricia Schlösser-Christ studierte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und arbeitete anschließend an der Volkshochschule Worms. Als Kulturanthropologin M.A. widmet sie sich seither dem Schwerpunkt Erwachsenenbildung / Weiterbildung und hat dabei auch die Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt stets im Blick.