Eine eigene Homepage für die Bewerbung: So geht es richtig!

Um beim Personaler zu punkten, setzen immer mehr Bewerber auf eine eigene Homepage. Im Grunde eine hervorragende Idee – wenn man sie richtig umsetzt! Wie man eine eigene Homepage erstellt, an welcher Stelle der Bewerbung man darauf hinweisen sollte und was es in puncto Datenschutz und Sicherheit zu beachten gilt, das verraten wir euch in diesem Artikel!

Die Bewerbungshomepage: Was sich dahinter verbirgt

Eine Bewerbungshomepage kann als Alternative oder als Ergänzung zu einer schriftlichen Bewerbung zum Einsatz kommen. Sie dient dem Bewerber dazu, sich dem Personaler (näher) vorzustellen, die eigenen Qualifikationen (noch einmal) zu verdeutlichen und die Personalverantwortlichen von sich als geeignetem Jobkandidaten zu überzeugen.

Als Ergänzung zu einer klassischen Bewerbung kann eine Bewerbungshomepage unter Umständen das entscheidende Zünglein an der Waage sein, um den Job zu erhalten. Die Kenntnisse und Fähigkeiten, die der Bewerber mitbringt, können anhand einer Homepage schließlich noch einmal untermauert werden, zum Beispiel indem Arbeitsproben online gestellt oder Links zu ehemaligen Projekten eingefügt werden. Abgesehen davon beweist der Bewerber durch die eigene Homepage seine Internetaffinität und seine IT-Kenntnisse (Achtung: Nicht EDV-Kenntsnisse!).

Um den Personalverantwortlichen letztlich zu überzeugen, sollte die Bewerbungshomepage also natürlich einen Mehrwert bieten. Soll heißen: Die Homepage sollte Informationen über den Bewerber enthalten, die über die Informationen in der schriftlichen Bewerbung hinausgehen. Wie man dabei am besten vorgeht und was es zu beachten gilt, das verraten wir euch im Folgenden.

Wie die Bewerbungshomepage aufgebaut sein sollte

In erster Linie sollte die Bewerbungshomepage ein klares Design aufweisen und über eine einfache Bedienung verfügen. Die wichtigsten Kriterien beim Aufbau einer Homepage sind also die Übersichtlichkeit und die leicht verständliche Navigation.

Feste Regeln für den Aufbau einer Bewerberhomepage gibt es indessen nicht. Kein Wunder, zählt eine Bewerbungshomepage doch zu den Kreativbewerbungen. Erlaubt ist also, was gefällt. Dennoch gilt auch hier der Leitsatz: „form follows function“. Denn was nützt die kreativste Homepage, wenn man sich in den zahlreichen Links, Unterseiten und weniger wichtigen Informationen verliert!?

Grundsätzlich hat der Bewerber jedoch freie Hand beim Erstellen einer Homepage. So kann die Bewerbungshomepage zum Beispiel aus nur einer Seite bestehen, die durch Sprungmarken auf die verschiedenen Bereiche verweist und von der alle wichtigen Dokumente (Lebenslauf, Zeugnisse et cetera) heruntergeladen werden können. Die einzelnen Dokumente und Dateien können aber auch – und das ist wohl die elegantere Variante – auf einzelne Unterseiten verteilt sein, die von der Startseite aus erreicht werden können. Welche Variante man bevorzugt, hängt aber sicherlich vom persönlichen Stil und Geschmack ab. Oberstes Gebot ist jedoch, wie bereits erwähnt, dass die Nutzerfreundlichkeit gegeben ist. Andernfalls wird der Personaler die Homepage schnell wieder verlassen.

Generelle Empfehlungen:

Wer beim Erstellen der Bewerbungshomepage nichts verkehrt machen möchte, kann sich beim Aufbau der Seite den Aufbau einer klassischen Bewerbungsmappe als Vorbild nehmen.

Startseite:

Der Startseite der Homepage sollte man immer die meiste Aufmerksamkeit widmen. Schließlich dient diese dazu, Arbeitgeber zu „fangen“ und zum Weiterlesen zu animieren. Bereithalten sollte die Startseite daher ein Foto des Bewerbers und zusätzlich eine kurze Vorstellung der Person.

Unterseiten:

Auf den Unterseiten sollten Bewerbungsschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse und weitere Informationen zu finden sein. Inhaltlich umfasst eine Bewerbungshomepage also im Prinzip alle grundlegenden Dokumente, die ebenfalls in schriftlicher Form in der Bewerbungsmappe zu finden sind. Dazu zählen:

  • Bewerbungsschreiben (für die Homepage allgemeiner gehalten)
  • Lebenslauf
  • Bewerbungsfoto (und Kurzprofil für die Startseite)
  • Kontaktdaten des Bewerbers
  • Zeugnisse
  • Portfolio (Arbeitsproben, optional)

Die auf der Bewerbungshomepage integrierten Dokumente sollten als PDF zum Download bereit stehen – entweder direkt oder in einem separaten Download-Bereich.

Design:

In puncto Design gilt: Lieber minimalistisch und schlicht als überladen. Auch hier lautet das Stichwort wieder: Nutzerfreundlichkeit. Die Homepage sollte also eine leichte Bedienung aufweisen. Der Personalreferent muss auf unkomplizierte Weise auf alle enthaltenen Informationen und Elemente zugreifen können.

Stil:

Der Stil der Homepage sollte an die Branche angelehnt werden, für die man sich bewirbt. Wer eine Karriere in einer konservativen Branche anstrebt, sollte also ein eher klassisches Design wählen. Wer hingegen in einer modernen Branche arbeiten möchte, darf ruhig auch mit einem modernen Design aufwarten. Ein schlichtes, cleanes sowie helles Design erzielt Experten zufolge jedoch den besten Effekt.

Programmierung:

Zur Programmierung empfiehlt sich das Responsive Design. Die Homepage sollte schließlich auf allen benutzten Endgeräten richtig und besucherfreundlich dargestellt werden.

Wichtig: Die Homepage muss ein Impressum enthalten – entweder als eine eigene Unterseite oder ganz am Ende auf der Startseite. Die Pflichtangaben hierbei sind: Vor- und Nachname und vollständige Adresse des Betreibers der Website.

Eine Übersicht über alle wichtigen Punkte gibt es auch bei Homepage-Baukasten.de.

Hilfreiche Tipps zur Erstellung einer Bewerbungshomepage

Eine Bewerbungshomepage sollte sich in puncto Aufbau also bestenfalls an einer klassischen Bewerbungsmappe orientieren und benutzerfreundlich und übersichtlich gestaltet sein. So weit zu den generellen Tipps. Im Folgenden haben wir nun noch ein paar konkrete Tipps zur Erstellung einer Bewerbungshomepage für euch zusammengestellt:

1.) Webhosting-Anbieter nutzen

Reichen die eigenen Computer- und Programmierkenntnisse nicht aus, muss nicht zwangsläufig ein Profi ran, der für die Erstellung der Homepage zuweilen ordentlich zur Kasse bittet. Zahlreiche Anbieter wie zum Beispiel WiX, STRATO, Jimdo oder GoDaddy ermöglichen es ihren Nutzern, nach dem Baukastenprinzip eigene Homepages zusammenzusetzen – ganz ohne Programmierkenntnisse. Über die Vor- und Nachteile der beliebtesten Anbieter könnt ihr euch hier informieren.

2.) Namen in die Domain einbauen

Damit der Besucher der Website direkt weiß, mit wem er es zu tun hat, ist es empfehlenswert den eigenen Namen in die Domain einzubauen. Auch, da die Wirkung des Namens bzw. der Adresse der Homepage vergleichbar ist mit der Wirkung der E-Mail-Adresse des Bewerbers im Bewerbungsprozess. Wer ganz besonders professionell rüberkommen möchte, sollte sich daher eine eingehende Domain sichern, beispielsweise www.vorname-nachname-berufsbezeichnung.de oder www.vorname-nachname-wohnort.de. Eine solche Adresse ist prägnant, wirkt seriös und professionell und kostet in der Regel nur eine geringe jährliche Gebühr.

3.) Persönliche Ansprache

Der Besucher der Homepage sollte sich immer direkt („Sie“) angesprochen fühlen. Das macht die Bewerbungsseite zum einen persönlicher und vermittelt dem Personaler zum anderen den Eindruck, die Homepage wäre speziell auf ihn zugeschnitten. Bei allen Inhalten, für die man in einer klassischen Bewerbungsmappe eine persönliche Ansprache wählen würde, sollte man das daher auch online tun.

4.) Lange Ladezeiten und potenzielle Fehlerquellen vermeiden

In einer Bewerbung sollte man sich grundsätzlich auf das Wesentliche konzentrieren. Das gilt natürlich auch für die Bewerbungshomepage. Auf besondere Effekte, große Bilder oder lange Videos sollte daher besser verzichtet werden. Zum einen, da sich der Personaler nicht erst durch unzählige nebensächliche Informationen „kämpfen“ möchte, um zum Wesentlichen zu gelangen. Zum anderen, da große Bilder, Animationen und Videos auf der Website vor allem die Ladezeit der Seite erhöhen und zudem Fundgruben für Pannen und unerwünschte Fehler sind. Und abgesehen davon könnten manche Effekte, Bilder et cetera auf den Computern des potenziellen neuen Arbeitgebers eventuell gar nicht anzeigbar sein, wenn die nötigen Plug-Ins dafür fehlen.

5.) Evtl. Profile verlinken

Auf der Bewerbungshomepage sollten – falls vorhanden – auch eigene Profile bei Xing, LinkedIn, Monster, Stepstone et cetera verlinkt werden oder zum Beispiel auch das Unternehmen, bei dem man zuvor angestellt war.

Inwiefern Social Media Profile eingebunden werden sollten, hängt zum einen davon ab, für welche Branche man sich bewirbt und wie weit man Arbeit und private Interessen verknüpfen möchte. Als Fotograf macht zum Beispiel der Verweis zu einer Instagram-Seite Sinn, wer einen Job in der Verwaltung oder bei einer Bank anstrebt, sollte aber besser nicht auf Social Media Profile verlinken.

6.) Eindeutige Bezeichnungen

Alle Dokumente (Dateien, Bilder et cetera), die auf der Homepage zu finden sind, sollten sinnvoll benannt werden. Jeder Besucher der Homepage sollte auf den ersten Blick erkennen, worum es geht. Das gilt auch für die Unterseiten und Menüpunkte. Auch hier sind eindeutige Bezeichnungen wichtig.

7.) Auf Aktualität achten

Alle Inhalte der Bewerbungshomepage sollten verfügbar sein. Daher gilt es, die Verlinkungen auf externe Inhalte immer wieder zu überprüfen. Bereits eine nicht mehr funktionierende Verlinkung lässt beim Personaler unter Umständen einen negativen Eindruck entstehen. Die Homepage sollte daher immer aktuell sein.

8.) Seriöse Domain auswählen

Bei der Bewerbungshomepage sollte man auf einen sicheren und etablierten Anbieter setzen. Alle Inhalte sollten SSL-verschlüsselt übertragen werden.

9.) Kündigungsfristen beachten

Da die Bewerbungshomepage gegebenenfalls nur kurze Zeit während der Bewerbungsphase benötigt wird, sollte man beim Vertragsabschluss mit einem eventuell kostenpflichtigen Hosting-Anbieter auf faire Kündigungsfristen achten. Andernfalls wird man womöglich auch dann noch zur Kasse gebeten, wenn die Homepage längst nicht mehr vonnöten ist, da man bereits einen neuen Job gefunden hat.

10.) Analysetools nutzen, um Homepage gegebenenfalls zu verbessern

Analysetools wie Google Analytics helfen dabei, den Erfolg der Bewerbungshomepage zu messen. Statistiken geben beispielsweise Aufschluss darüber, wie viele Besucher auf die Website gekommen sind und wie lange sie dort geblieben sind. Verlassen die Besucher die Homepage bereits nach wenigen Minuten wieder, kann das als Indiz gewertet werden, dass Verbesserungen nötig sind. Das bietet einem die Chance, die Bewerbungshomepage zu optimieren.

Wie man die Bewerbungshomepage in die Bewerbung einbaut

Wer innerhalb einer klassischen Bewerbung auf die Bewerbungshomepage hinweisen möchte, um dem Personaler Informationen anzubieten, die über die Informationen in der klassischen Bewerbung hinausgehen, sollte die URL zu den Kontaktinformationen hinzufügen. Am besten direkt unter der E-Mail-Adresse.

Bewirbt man sich per E-Mail, kann man zum Beispiel mit folgendem Satz auf die Bewerbungshomepage hinweisen: „Anbei finden Sie meine vollständigen Bewerbungsunterlagen. Gerne können Sie diese auch online unter [URL] abrufen. Dort finden Sie weitere Angaben zu meiner Person und zu meinen Arbeiten“.

Wer sich über ein Online-Formular bewirbt und auf die eigene Bewerbungshomepage hinweisen möchte, muss hingegen zuweilen etwas kreativer werden. Nur wenige Unternehmen bieten ein Feld „eigene Homepage“ an. Meist gibt es jedoch ein Feld mit „Nachricht“ oder „Sonstiges“. Dieses Feld kann man nutzen, um mit einem kurzen Satz auf die Bewerbungshomepage hinzuweisen (zum Beispiel: „Weitere Informationen zu meiner Person und meinen Arbeiten finden Sie auch online unter [URL]“).

Die Vorteile einer Bewerbungshomepage auf einen Blick

✔ Vielfältige Nutzbarkeit

Eine Bewerbungshomepage bietet die Möglichkeit, die gesamten Bewerbungsunterlagen online zu stellen und für mehrere Bewerbungen zu nutzen.

✔ Große Reichweite

Die Homepage kann unter Umständen tausende Unternehmen erreichen – ohne eine einzige Bewerbung zu verschicken.

✔ Passive Bewerbung

Anstatt selbst nach Jobs zu suchen, kann man sich durch die Bewerbungshomepage von Arbeitgebern finden lassen.

✔ Gestaltungsfreiheit

Die Bewerbungshomepage kann frei gestaltet werden. Ein klarer Vorteil gegenüber klassischen Bewerbungen oder Onlineformularen, bei denen man an die gängigen Regeln bzw. die vorhandenen Darstellungsmöglichkeiten gebunden ist.

✔ Gezielte Steuerung des Online-Auftritts

Durch eine eigene Homepage lässt sich der eigene Online-Auftritt gezielt steuern. Man kann aktiv dafür sorgen, dass im Internet ein gutes Bild von einem präsent ist.

✔ Beweis der IT-Kenntnisse

Eine Bewerbungshomepage ist eine hervorragende Möglichkeit, Internetaffinität sowie die eigenen Anwenderkenntnisse zu beweisen.

✔ Bereitstellung von Arbeitsproben

Auf einer Bewerbungshomepage können Arbeitsproben verlinkt oder direkt online gestellt werden.

✔ Abgrenzung bzw. Hervorhebung

Obwohl immer mehr Bewerber sehr internetaffin sind, haben bisher nur die wenigsten eine eigene Homepage. Daher kann diese unter Umständen einen entscheidenden Vorteil bringen.

Datenschutz und Sicherheit

Um die persönlichen Daten zu schützen, die man auf einer Bewerbungshomepage für interessierte Personalreferenten bereithält, sollte ein Passwort Bestandteil der Bewerbungshomepage sein. Informationen wie zum Beispiel private Telefonnummern oder Adressen sollten nicht frei zugänglich sein. Ein mittels Passwort abgesicherter Zugang ist technisch in der Regel einfach zu realisieren.

Damit der Personaler dennoch direkt auf alle Informationen und persönlichen Daten zugreifen kann, sollte man natürlich nicht versäumen, das Passwort bei der Bewerbung zu nennen. Wer das Passwort per E-Mail versendet, sollte unbedingt eine seriöse E-Mail-Adresse verwenden und auf unnötige Dateianhänge verzichten. Andernfalls läuft man Gefahr, dass der Spamfilter zuschlägt und der Personaler das Passwort nicht erhält. Und wohl die wenigsten Personaler werden sich die Mühe machen, nachzufragen.

Tipp:

Um dem Personaler zu signalisieren, dass es sich bei der Bewerbung nicht um eine Massenbewerbung handelt, sondern man sich speziell für das Unternehmen Zeit genommen hat, empfiehlt es sich, ein individuelles Login zu kreieren. Die Zugangsdaten sollten also personalisiert werden, zum Beispiel indem man einen Benutzernamen anlegt, der sich mit dem Namen des Personalers deckt und ein Passwort, das den Firmennamen trägt. Ein individuelles Login beschert sicherlich ein paar Pluspunkte.

Fazit

Eine gut gemachte, professionelle Bewerbungshomepage bietet Bewerbern die Möglichkeit, sich von Mitbewerbern abzuheben. Wer sich nicht sicher ist, ob er sich die Gestaltung einer Bewerbungshomepage zutraut, sollte jedoch besser einen Profi ran lassen oder im Zweifelsfall lieber ganz darauf verzichten. Denn mit einer schlecht gestalteten Homepage kann man sicherlich bei niemandem punkten. Im Gegenteil, dann könnte der Schuss sogar nach hinten losgehen. Grundsätzlich gilt daher: Besser keine Bewerbungshomepage als eine schlechte.

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