Mehr Grün für die Gesundheit – 
warum grüne Oasen so wichtig für den Menschen sind

Besonders im Sommer steigt die Sehnsucht, sich in einem nahegelegenen Park zu begeben und die Sonne zu genießen. Doch macht dies nicht nur Freude, sondern ist auch gut für unsere Gesundheit. Wie wichtig Grünflächen doch eigentlich sind, wird mit dem modernen urbanen Lebensstil meist vergessen. Oft ist ein solcher Lebensstil mit chronischem Stress und unzureichender körperlicher Aktivität verbunden.
Städtische Grünflächen wie Parks, Spielplätze und Waldflächen können sowohl die psychische sowie auch die physische Gesundheit fördern und können dabei helfen Stress abzubauen.

Britische Forscher von der Universität von Exeter haben sich bei einer Studie genau diesem Thema gewidmet. Untersucht wurden die Einflüsse des Stadtlebens auf das menschliche Wohlbefinden. Ausgewertet wurden Daten, die im Laufe von 18 Jahren, über einen regelmäßigen Abstand gesammelt wurden und mit denen die Zufriedenheit, die psychische Gesundheit sowie der gefühlte Stresslevel der Probanden dokumentiert wurden.

Die Studie ergab, dass die Wahrscheinlichkeit eine psychische Erkrankung wie eine Depression oder Schizophrenie zu erleiden in Ballungszentren deutlich höher ist, als bei Menschen, die auf dem Land leben. Als Ursache hierfür wird die zusätzliche Belastung der Hirnphysiologie durch das Leben in der Stadt gesehen.

Beobachtet wurde auch, dass in Zeiten, in denen der Mensch näher an Grünflächen lebte, die psychische Gesundheit höher war, als in Zeiten, in denen sie hauptsächlich von Gebäuden umgeben waren, so Mathew White, Leiter der Studie.

Doch auch Vitamin-D wird bei einem Aufenthalt im Freien durch die Sonnenstrahlen vom Körper produziert. Ein Defizit an diesem wichtigen Vitamin, welches somit auch durch die mangelhafte Aufnahme an Sonnenlicht ausgelöst wird, kann zu einer sogenannten saisonal-affektiven Störung (kurz: SAD) führen. Hierbei handelt es sich um eine depressive Störung, welche in den Herbst- sowie Wintermonaten auftritt und daher im Volksmund auch als Winterdepression bekannt ist.

So lässt sich diese bekämpfen: Packe das Problem an der Wurzel und geh raus ins Grüne! Nichts ist so entspannend wie ein ausgiebiger Spaziergang durch einen Winterwald. Lausche dem Knacken der Äste unter den Schuhsohlen oder folge den Spuren von Rehen in der weißen Landschaft. Dies trägt nicht nur dazu bei, aufgestauten Stress abzubauen, sondern wirkt auch einer drohenden Winterdepression entgegen. Selbst wenn es draußen kühl und nass ist und man sich zuhause viel lieber mit einer dampfenden Tasse Tee und einer Decke in den Sessel kuscheln würde, kann es Wunder wirken, eine kleine Runde durch den Park zu joggen. Dabei tust du nicht nur etwas für dein körperliches Wohlbefinden, sondern sammelst auch jede Menge Vitamin-D. Denn auch eine schwache Wintersonne hilft dabei, die Akkus wieder aufzuladen.

So lässt sich auch ein Urlaub mit der Suche nach der entspannenden Grünfläche verbinden. Eine von TravelBird durchgeführte Studie hat anhand der Vorkommen an innerstädtischen Grünflächen ein Top 50 Ranking der weltweit grünsten Städte aufgestellt. Diese kann somit bei der Planung eines Urlaubs als kleiner Reise-Guide in Erwägung gezogen werden.

Verglichen wurden natürlich vorkommende Flächen, von Menschenhand geschaffene Flächen sowie Flächen für die Nutzung der Lebensmittelproduktion. Diese wurden anschließend auf den einzelnen Bewohner runtergerechnet und bilden ab, wie viel Quadratmeter Grünfläche jeder einzelne Bewohner der Stadt hat. Auf Platz eins hat es Islands Hauptstadt Reykjavik geschafft. Mit 410,84 m² an Gesamtgrünfläche pro Person konnte sich diese vor Auckland (Neuseeland) sowie Bratislava (Slowakei) behaupten. Doch auch deutsche Städte spielen ganz vorne mit. So konnte sich Hamburg, mit 114,07 m² einen hervorragenden neunten Platz sichern. Doch auch Berlin mit 88,1 m² auf Platz 18 und München mit 72,49 m² auf Platz 24 sichern sich Positionen unter den Top 25 in der Welt. Also raus aus den Betonwüsten und rein ins Grüne!


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