Wer eine Tätigkeit im Management anstrebt, kommt um Kenntnisse in Betriebswirtschaftslehre nicht herum. BWL wird gebraucht, überall, branchenübergreifend. Allein in Deutschland gibt es über 30 Fernlehrangebote im Bereich BWL. Aber was sollte bei der Studienwahl beachtet werden? Eignet sich das Studium tatsächlich für jeden? Welche Fehler gilt es zu vermeiden und lohnt sich das alles überhaupt? Wir beleuchten die Hintergründe und geben dir einen Überblick über die wichtigsten Aspekte des Fernstudiums BWL.
Inhaltsverzeichnis
- Das Wichtigste in Kürze
- BWL – Studiengang Nummer Eins
- Formale Voraussetzungen beim BWL Fernstudium
- Persönliche Voraussetzungen für ein erfolgreiches BWL Fernstudium
- Interessen und Vorkenntnisse
- Studieninhalte beim Fernstudium BWL
- Schwerpunktsetzung im BWL Fernstudium
- BWL Fernstudium Kosten
- Erfolgsquote und Unterschiede
- BWL Fernstudium Dauer
- Dein Tempo, dein Lernort, deine Zeit
- Fernstudium BWL: Signal für Aufstiegswillen
- Karrierechancen & Gehaltsaussichten nach BWL-Studium
- Mögliche Schwierigkeiten
- Fazit
BWL – Studiengang Nummer Eins
Betriebswirte sind für die Organisation und Überwachung der Geschäftsaktivitäten von Unternehmen zuständig. Typische Tätigkeiten umfassen das Rechnungs- und Bilanzwesen, Controlling, Vertrieb und Marketing sowie das Personalmanagement. Ein Fernstudium in BWL kann dir zum Karrieresprung verhelfen. Du erweiterst dein Fachwissen, machst dich bereit für Aufgaben im mittleren und höheren Management und kannst entsprechend mit einem höheren Gehalt rechnen.
Betriebswirtschaft (BWL) ist mit Abstand das meiststudierte Fach in Deutschland. Über 200.000 Menschen absolvieren diesen Studiengang an den verschiedenen Universitäten und Fachhochschulen. Das Grundstudium sorgt für die Basis in Wirtschaftsmathematik, Finanz- und Rechnungswesen. Später gibt es dann zahlreiche Spezialisierungsmöglichkeiten, beispielsweise Marketing, Logistik und Wirtschaftsprüfung. Auch als nebenberufliches Studienfach ist BWL überaus beliebt. Du kannst zwischen einem Präsenzstudium und einem Fernstudium wählen.
Formale Voraussetzungen beim BWL Fernstudium
Der Zugang zum BWL Fernstudium ist niedrigschwellig. Du brauchst nicht zwingend ein Abitur oder Fachabitur vorweisen. An zahlreichen Fernhochschulen kannst du mit Haupt- oder Realschulabschluss studieren. Voraussetzung: Du hast eine Ausbildung abgeschlossen und mindestens drei Jahre gearbeitet. Willst du einen Masterstudiengang belegen, musst du allerdings zwingend einen Bachelor mitbringen. Dieser darf auch aus einem anderen Fachbereich stammen. Für MBA (Master of Business)-Studiengänge wird oft – aber nicht immer (!) – ein Bachelor-Abschluss mit zusätzlicher Berufserfahrung vorausgesetzt. Teilweise ist es ebenfalls möglich, ein MBA-Studium zu absolvieren, wenn du kein Abitur, Fachabitur oder einen Bachelor hast.
Übrigens: Du musst bei Aufnahme des Fernstudiums nicht zwingend aktuell in Lohn und Brot stehen. Ein Fernstudium in BWL kannst du auch aufnehmen, wenn du zurzeit nicht berufstätig bist. Es kommt ebenso für Mütter und Väter in Elternzeit in Frage.
BWL Fernstudium ohne Abitur oder Fachabitur?
Um ohne (Fach)Abitur studieren zu können, musst du an manchen Fernuniversitäten vorab eine Eignungsprüfung durchlaufen. Damit wird deine Studierfähigkeit geprüft. In der Regel handelt es sich dabei um einen schriftlichen Test und ein Gespräch. Falls du eine fachspezifische Fortbildung mit Abschluss vorweisen kannst, kommst du möglicherweise um den schriftlichen Teil herum. Dazu zählen beispielsweise:
- Staatlich geprüfter Betriebswirt
- Staatlich geprüfter Techniker
- Fachwirt IHK
- Fachkaufmann
- Meister
- Abschluss landesrechtlicher Fortbildungsregelungen
- Befähigungszeugnis nach der Schiffsoffizier-Ausbildungsverordnung
Persönliche Voraussetzungen für ein erfolgreiches BWL Fernstudium
Um ein Fernstudium neben Beruf und Familienalltag durchzuhalten, musst du dich auf eine erhebliche Mehrfachbelastung einstellen. Folgende Eigenschaften solltest du mitbringen:
- Belastbarkeit
- Stressresistenz
- Fähigkeit zur Selbstmotivation und Selbstorganisation
- Zielstrebigkeit
- Karriereorientierung
Interessen und Vorkenntnisse
Wer ein Fernstudium in BWL anstrebt, sollte Interesse an Wirtschaft und sozialwissenschaftlichen Themen mitbringen. Vorteilhaft sind gute Kenntnisse in Mathematik. Nahezu alle größeren Unternehmen legen Wert auf Englischkenntnisse. In unserer vernetzten Welt wirst du immer Kontakt mit Kunden und Lieferanten aus anderen Ländern haben. Die Hauptverkehrssprache ist und bleibt Englisch. Innerhalb des Fernstudiums BWL kann es vorkommen, dass du englischsprachige Materialien durcharbeiten musst. Es lohnt sich also, zusätzlich Zeit in die Verbesserung deiner Sprachkenntnisse zu stecken.
Hast du vorab ein anderes Studium absolviert? Dann bringst du bereits Kenntnisse in wissenschaftlichem Arbeiten mit. Das ist eine große Hilfe. Du wirst Studienarbeiten ausarbeiten und verfassen müssen. Eine sorgfältige Recherche (online und offline), die Beherrschung der Zitierregeln und ein wissenschaftlicher Schreibstil sind dafür wesentliche Grundlagen. Wenn du dir das nicht zusätzlich aneignen musst, sparst du Zeit.
Studieninhalte beim Fernstudium BWL
Die Studieninhalte variieren von Anbieter zu Anbieter. Trotzdem sind bestimmte Aspekte beinahe immer enthalten. Dazu zählen:
- Einführung in die Betriebswirtschaftslehre (BWL)
- Volkswirtschaftslehre (VWL)
- Wirtschaftsmathematik
- Statistik
- Personalmanagement
- Rechnungswesen
- Finanzierung & Investition
- Unternehmensführung
- Internes Rechnungswesen
- Produktion & Logistik
- Marketing
Schwerpunktsetzung im BWL Fernstudium
Du kannst individuelle Schwerpunkte in deinem BWL Fernstudium wählen. Das erlaubt es dir, dein Studium entweder mit deiner aktuellen beruflichen Tätigkeit in Einklang zu bringen und den Grundstein für eine Beförderung zu legen. Oder aber du wählst gezielt einen anderen Bereich, in dem du Fuß fassen möchtest, und sorgst für ein solides Fundament.
Möglicherweise interessiert dich ohnehin nicht die allgemeine Betriebswirtschaftslehre, sondern ein spezieller Bereich wie die Tourismusbetriebswirtschaftslehre, wobei etwa (Internationales) Tourismus-, Hotel- und Eventmanagement oder Tourismus- und Hospitality Management im Vordergrund stehen. Oder du bevorzugst die internationale Betriebswirtschaftslehre, in der fremdsprachiger Unterricht fester Bestandteil ist.
BWL Fernstudium Kosten
Bei den privaten Fernhochschulen variieren die Gebühren. Bei AKAD kostet das BWL Fernstudium ab 192,- €/Monat. An der IUBH Bad Honnef gehen die monatlichen Kosten ab 199,- €/Monat los. An der Euro FH in Hamburg ist mit ca. 270,- € monatlich zu rechnen.
Am günstigsten ist das BWL Bachelor Fernstudium an der Fernuni Hagen. Insgesamt musst du mit rund 2.000,- € für das gesamte Studium rechnen. Es handelt sich um die einzige staatliche Fernuniversität.
Egal, für welchen Anbieter du dich entscheidest: Prüfe, ob zusätzlich zu den Studiengebühren weitere Kosten hinzukommen. Beispielsweise fallen manchmal für Präsenzveranstaltungen extra Kosten an. Auch die Prüfungsgebühren sind häufig noch nicht in der Monatsgebühr enthalten. Für Unterrichtsmaterial fällt unter Umständen ebenfalls ein zusätzlicher Betrag an.
Ein paar Beispiele zur Veranschaulichung:
- An der HFH Hamburger Fernhochschule kommt zu den Studiengebühren im Fernstudium eine Prüfungsgebühr von 490,- €.
- Am Institut für Kulturmanagement werden Präsenzkurse mit jeweils 195,- € extra in Rechnung gestellt.
- Teilweise werden ergänzend zu den Pflichtveranstaltungen zusätzliche Präsenzkurse angeboten. Auch sie kosten in der Regel extra.
Erfolgsquote und Unterschiede
Wie viele Studierende beenden das Studium mit dem angestrebten Abschluss? Schau dir die Erfolgsquote der einzelnen Anbieter an, bevor du eine Wahl triffst. An der Fernuniversität Hagen, der einzigen staatlichen Fernuniversität Deutschlands, liegt die Erfolgsquote nur bei 30 % (nach eigenen Angaben). Die übrigen Studenten brechen vorzeitig ab. Martin Kurz, Präsident des Fachverbands Forum DistancE-Learning, erklärt, dass sich eine private Fernhochschule derart hohe Abbrecherquoten nicht leisten könnte: „Die wäre längst pleite!“
Wie kommt dieser Unterschied zustande? Eine staatliche Universität verlangt ein anderes Niveau als eine Fachhochschule. Allerdings ist der Ansturm auf die Fernuniversität Hagen groß. An privaten Hochschulen ist das Verhältnis zwischen Dozenten und Studenten oft ausgewogener. Die hohen Studiengebühren werden investiert in aktuelles Lehrmaterial. Oft steht ein gut ausgestatteter Online-Campus zur Verfügung, indem sich Webinare, Videos, Audiodateien und anderes Lehrmaterial bequem abrufen lassen. Eine gute Betreuung und gut zugängliches Studienmaterial vereinfachen dir das Lernen. Je mehr du zur Verfügung gestellt bekommst, desto weniger Bücher und Materialien musst du selbst beschaffen. In der Regel ist der Unterricht an einer privaten Fernhochschule stärker auf die Praxis ausgerichtet. Dadurch findest du unter Umständen mehr Möglichkeiten, deine beruflichen Vorkenntnisse einzubringen bzw. einen Transfer aus der Theorie in die Praxis vorzunehmen.
BWL Fernstudium Dauer
Während deines Studiums erwirbst du Credit Points. Für einen Bachelor-Studiengang brauchst du in der Regel zwischen 180 und 210. Das heißt, ein Studium dauert 6 – 8 Semester (drei bis vier Jahre) in Vollzeit. Für einen Master kannst du zwei bis vier Semester (ein bis zwei Jahre) rechnen. Fernstudiengänge sind häufig auf eine längere Zeitdauer ausgelegt. Einerseits ist es verständlich, dass du das Studium so schnell wie möglich hinter dich bringen und die Doppelbelastung loswerden willst. Andererseits kannst du, wenn du neben dem Beruf studierst, nicht die gleiche Leistung bringen wie ein Vollzeit-Student. Eine längere Studiendauer kann deinen Alltag entlasten.
Dein Tempo, dein Lernort, deine Zeit
Große Flexibilität beim Fernstudium BLW
Der größte Vorteil, den das Fernstudium BWL bietet, ist Flexibilität. Du lernst selbstgesteuert und zwar wann und wo du willst. Feste Vorlesungszeiten gibt es nicht. Du kannst abends, nachts oder an den Wochenenden über den Studienunterlagen brüten. Sitzt du lieber im Café als im Arbeitszimmer? Lieber an der frischen Lust statt in stickigen Zimmern? Das ist alles machbar. Hauptsache, du kannst dich an dem gewählten Ort konzentrieren. Trotzdem ist es sinnvoll, dir zu Hause ein Arbeitszimmer oder zumindest eine ruhige Arbeitsecke einzurichten. Du brauchst einen Rückzugsort zum Lernen. Dort sollte ein gut ausgestatteter PC mit Internetverbindung und Lautsprechern sowie die übliche Büroausstattung zur Verfügung stehen. Denke auch an Platz auf den Regalen. Selbst wenn du überwiegend digitale Studienmaterialien nutzt, werden früher oder später trotzdem Bücher dazu kommen. Sie sollten griffbereit platziert werden können. Je einladender dein Lernort eingerichtet ist, desto lieber wirst du dich dort aufhalten. Achte auf eine reizarme Umgebung. Dekorationsgegenstände, Fotos und alles, was nicht unbedingt zum Lernen gebraucht wird, solltest du aus deiner Nähe verbannen. Wichtig ist ebenfalls ein rückenfreundlicher Stuhl.
Ideale Verbindung von Arbeit und Studium
Dadurch, dass du zeitlich ungebunden bist, kannst du deiner Berufstätigkeit wie gewohnt weiter nachgehen. Ein Fernstudium in BWL ist neben dem Beruf möglich. So treibst du deine Karriere gleich doppelt voran. Oft ist es möglich, das, was du im Fernstudium neu gelernt hast, direkt im Arbeitsalltag sinnvoll einzubringen. Genauso kannst du praktische Beispiele aus deinem Berufsalltag zur Illustration in deinen studentischen Arbeiten heranziehen. So befruchten sich im Idealfall Praxis und Theorie von Anfang an gegenseitig. Der Lernerfolg ist dadurch sehr hoch. Deine Berufstätigkeit verhilft dir zu einem Wissensvorsprung, den Studierende, die direkt nach dem Abitur ein reguläres Studium an der Universität aufnehmen, nicht haben.
Studienzeit verlängern oder verkürzen
Hast du auf der Arbeit viel Stress, schraubst du dein Lerntempo einfach etwas zurück. Zur Not hängst du einfach ein oder zwei Semester dran und machst dann deinen Abschluss. In ruhigen Phasen kannst du im Studium mehr Gas geben. Möglicherweise gelingt es dir sogar, das Lernpensum schneller zu bewältigen als gedacht. Die meisten Anbieter ermöglichen es unkompliziert, die Studienzeit zu verlängern oder zu verkürzen. Informiere dich über die Modalitäten und Möglichkeiten, bevor du dich auf eine Fernuniversität festlegst.
Seltene Präsenzphasen
Selbst wenn die von dir gewählte Hochschule oder Akademie weiter weg liegt, stellt das kein Problem dar. Du brauchst nicht extra umziehen. Präsenzphasen machen im BWL Fernstudium nur einen kleinen Anteil aus. Prüfungen werden in den meisten Fällen vor Ort abgelegt. In der Zeit kannst du zur Not ein Zimmer mieten, falls dir die Strecke zum Pendeln zu weit ist.
Möglichkeit, Online-Klausuren abzulegen
Die IUBH bietet seit Herbst 2016 auch Online-Klausuren an. Dort kannst du deine Prüfungen zu jeder Tages- und Nachtzeit, 365 Tage im Jahr ablegen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Du musst deine vertraute Umgebung nicht verlassen. Fahrtzeiten fallen nicht an. Dadurch sparst du Zeit. Alles, was nötig ist, ist eine stabile Internetverbindung und eine Kamera. Eine Live-Prüfaufsicht passt während der Klausuren auf, dass du keine Betrugsversuche unternimmst. Hände, Keyboard und Gesicht werden kontinuierlich gefilmt. Dadurch ist „Spicken“ schwieriger als bei Präsenzklausuren. Willst du sichergehen, dass du mit diesen Modalitäten zurechtkommst, kannst du vorab eine Probeklausur absolvieren.
Vernetzung mit Kommilitonen
Bist du ein Einzelkämpfer? Dann gefällt es dir vielleicht sogar, dich allein durch den Lernstoff durchzubeißen. Aber die meisten Menschen profitieren von Teamarbeit und dem Austausch in der Gruppe. Spätestens wenn du etwas doch nicht hundertprozentig verstanden hast, bist du dankbar, wenn dir jemand auf die Sprünge hilft. Fernuniversitäten bieten in der Regel ein Forum zum Austausch an. Suche den Kontakt zu anderen und vernetze dich. Eventuell gibt es nette Studierende, die in deiner Nähe wohnen, sodass Arbeitstreffen abends und am Wochenende möglich sind. Falls nicht, bieten Medien mehr als genug Kontaktmöglichkeiten:
- Videochat via Skype
- E-Mail-Kontakte
- Chats per WhatsApp oder Facebook
- Telefonate
Fernstudium BWL: Signal für Aufstiegswillen
Personalchefs bewerten die Aufnahme eines Fernstudiums in der Regel als sehr positiv. Wer sich dazu entscheidet, neben dem Beruf ein BWL Fernstudium zu beginnen, zeigt: Ich will und kann mehr leisten. Damit demonstrierst du Aufstiegswillen, Eigeninitiative und hohe Leistungsbereitschaft. Genau solche Mitarbeiter sind gefragt. Du zeigst damit, dass die Karriere für dich an erster Stelle steht. Nicht nur die Studieninhalte sind vorteilhaft für deinen Beruf. Auch das, was du ganz nebenbei mit optimierst, wird dich voranbringen. Dazu zählen Selbstorganisation, Stressresistenz und die Konzentration auf das Wesentliche. Nur wenn du ehrgeizig und zielstrebig arbeitest, wird es dir gelingen, das Fernstudium in BWL mit Erfolg abzuschließen. Deinem Chef ist bewusst, welche Belastung du freiwillig auf dich nimmst. Und das wird in den meisten Fällen honoriert. Das heißt für dich, dass du in deinem Betrieb nach bestandenem Abschluss beispielsweise mehr Verantwortung übernehmen kannst, in eine höhere Position aufsteigst und dich über eine Gehaltserhöhung freuen darfst.
Jemandem, der diese Mehrfachbelastung über Jahre hinweg durchgehalten hat, traut man im Unternehmen mehr zu als einem Frischling mit demselben Abschluss von der Uni. Denn jungen Akademikern fehlt vor allem eins: Praxiserfahrung. Das können Pflichtpraktika nur teilweise auffangen.
Unterstützung durch den Betrieb?
Der Gedanke ist nicht abwegig: Manche Unternehmen finanzieren ihren Mitarbeitern sogar das komplette Fernstudium in BWL. Andere unterstützen vor und während der Prüfungsphasen durch ein paar Tage Sonderurlaub oder passen die Arbeitszeit etwas an. Dadurch kannst du dich besser auf den Studienabschluss konzentrieren. Steht bei dir ohnehin eine Gehaltsanpassung an? Vielleicht lässt sie sich als Investition in deine Bildung durchsetzen. Es schadet nichts, das Gespräch mit deinem Chef zu suchen und ihn über deine Pläne zu informieren.
Schließlich erwirbst du innerhalb deines Fernstudiums BWL neues Wissen, das du sofort in deinem Job anwenden kannst. Es kommt deinem Betrieb also direkt zugute. Je mehr Kompetenz du besitzt, desto wertvoller und unentbehrlicher wirst du als Arbeitnehmer. Damit kannst du hervorragend argumentieren.
Karrierechancen & Gehaltsaussichten nach BWL-Studium
Dein Gehalt hängt von der Unternehmensgröße, der Branche, deinem Aufgabenfeld und deiner Berufserfahrung ab. Rund 2.600,- € monatlich sind bei einem erfolgreich absolvierten BWL-Studium als Einstiegsgehalt im Durchschnitt möglich. Bei mehrjähriger Berufserfahrung kann es bis auf 6.000,- € (und höher) klettern.
Mögliche Schwierigkeiten
Ein Fernstudium in BWL ist anspruchsvoll. Du musst dir bewusst machen, was es bedeutet, nach Feierabend noch einmal alles geben zu müssen und an den Wochenenden viel weniger Zeit für deine Partnerschaft, die Familie, Freunde und Freizeitaktivitäten zu haben. Je nachdem, welchen Abschluss du anstrebst, werden dich Beruf und Studium mehrere Jahre vollkommen beschäftigen. In Prüfungsphasen wird der Stresslevel noch einmal ansteigen. Dafür brauchst du viel Kraft. Steht dein Partner hinter dir und hält dir den Rücken frei? Das ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass dir das Fernstudium gelingt. Denn du wirst kaum Zeit haben, um dich einzubringen und Aufgaben im Alltag zu übernehmen. Haushalt, Kindererziehung, der Einkauf, die Versorgung von Haustieren, all das wird stärker an deinem Partner hängen bleiben.
Typische Fehler, die du bei Aufnahme eines Fernstudiums vermeiden solltest:
- Den Zeitaufwand unterschätzen: Ein berufsbegleitendes Fernstudium findet nach deiner eigentlichen Arbeit in deiner Freizeit statt. 20 – 40 Wochenstunden kommen an Extra-Leistung dazu.
- Die finanzielle Belastung nicht einkalkulieren: Arbeitest du Vollzeit weiter, musst du dennoch mit höheren Kosten für Studiengebühren, Lernmaterial und eventuell Fahrtkosten rechnen. Reduzierst du deine Arbeitsstunden fehlt dir Geld im Portemonnaie. Die Kosten musst du dennoch aufbringen.
- Familie und Freunde nicht einweihen: Du brauchst Unterstützung durch deine Angehörigen und das Verständnis deiner Freunde. Immerhin wirst du viel weniger verfügbar sein.
- Zu wenige Informationen über den Studiengang einholen: Du solltest genau wissen, was auf dich zukommt.
- Keinen Kontakt zu anderen aufnehmen: Nutze die Vorteile, die sich durch Austausch und Teamwork ergeben.
- Keine festen Zeiten einplanen: Wenn Studieren zur Gewohnheit wird und es feste Lernzeiten gibt, wird es dir leichter fallen, dein Pensum einzuhalten.
- Präsenzveranstaltungen nicht wahrnehmen: Das Verpasste muss zu Hause nachgeholt werden. Das dauert viel länger.
- Klausuren vor dir herschieben: Keine gute Idee, denn du musst sie absolvieren.
- Private Verpflichtungen nicht reduzieren: Es geht nicht ohne Abstriche, denn du kannst dich nicht zerreißen.
- Keine Erholungsphasen einplanen: Du brauchst etwas, was dir Energie gibt. Verzichte also nicht auf Sport und andere Freizeitmöglichkeiten.
Fazit
Wenn dich der Gedanke an die Mehrfachbelastung nicht abschreckt und du alles gut organisierst, sollte ein Fernstudium BWL für dich neben dem Beruf machbar sein. Hast du es geschafft, darfst du mit Recht stolz auf dich sein. Langfristig zahlt sich die Anstrengung auf jeden Fall aus. Neben beruflichen Chancen und einem höheren Gehalt hast du in deine persönliche Weiterentwicklung investiert.
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- SPIEGEL Panorama: Alle Fakten rund ums BWL-Studium https://www.spiegel.de/lebenundlernen/uni/bwl-studium-voraussetzungen-inhalte-und-berufschancen-fuer-studenten-a-1136465.html (abgerufen am 6. Juli 2020)
- Welt.de: So finden Sie den richtigen BWL-Crashkurs https://www.welt.de/wirtschaft/karriere/bildung/article140742838/So-finden-Sie-den-richtigen-BWL-Crashkurs.html (abgerufen am 6. Juli 2020)
- Handelsblatt: So lässt sich ein Bachelor in BWL flexibel über ein Fernstudium erwerben https://unternehmen.handelsblatt.com/bachelor-bwl.html (abgerufen am 6. Juli 2020)
Patrick hat 2014 Mein-wahres-Ich.de gegründet und schreibt seitdem aktiv über Karriere- und Finanzthemen. Er entwickelte außerdem den komplexen Berufstest und den IQ-Test.