Podcasts sind die Talkshows von heute. Sie greifen gesellschaftlich (mehr oder weniger) relevante Themen auf und präsentieren diese im Audioformat – mal nüchtern und sachlich, mal humoristisch und satirisch verpackt. Jeder Podcast hat seine persönliche Note und spricht eine eigene Zielgruppe an. Manche Podcaster verfügen über eine derart große Fanbase, dass sie von ihrem Podcast leben können. Wir verraten dir, wie du mit einem eigenen Podcast Geld verdienen kannst!
Du träumst davon, mit einem eigenen Podcast Geld zu verdienen? So viel ist klar: Der Erfolg kommt nicht von allein. Die Konkurrenz ist groß. Viele unterschätzen, welche Arbeit hinter einem guten Podcast steckt. Du musst dich irgendwie von der Masse abheben und auf „Hörer-Fang“ gehen. Je mehr Zuhörer du hast, desto höher natürlich die Verdienstmöglichkeiten.
Die Anfangszeit ist schwer. Und vielen gelingt es nie, Hörer für sich zu interessieren. Nur sehr selten schlägt ein neuer Podcast ein wie eine Bombe. Das Podcast-Angebot ist groß und vielfältig – und die Hörer durchaus wählerisch.
Die Voraussetzungen: Was braucht ein erfolgreicher Podcast
Wie schaffst du es, die Hörer auf dich und deinen Podcast aufmerksam zu machen? Mehr noch: Wie schaffst du es, sie für deinen Podcast zu begeistern? Folgende Tipps haben wir im Blog von vexcash.com gelesen:
- Finde dein Spezialthema: Um Zuhörer für deinen Podcast zu begeistern, solltest du ein Thema finden, in dem du Experte bist. Bestenfalls ein Nischenthema, zu dem es bislang nur vereinzelt Podcasts gibt. Welches Thema begeistert dich? Was treibt dich um? Worüber möchtest du sprechen? Finde dein Herzensthema und spezialisiere dich darauf.
- Wähle einen griffigen Titel: Ein griffiger Titel erregt Aufmerksamkeit und prägt sich bei Zuhörern ein. Unterlege deinen Titel mit einer knappen, aber präzisen Beschreibung. Die Zuhörer sollten direkt wissen, was sie erwartet.
- Spare nicht an der Grundausrüstung: Eine schlechte akustische Qualität vergrault die Zuhörer. Zur „Must-have“-Grundausrüstung für eine gute Qualität gehören: Mikrofon, Popschutz, Kopfhörer, Computer und Audiosoftware (es muss keine teure Software sein).
- Bewirb deinen Podcast auf verschiedenen Kanälen: Du solltest alle möglichen Kanäle nutzen, um potenzielle Zuhörer zu erreichen. Bewirb deinen Podcast auf Facebook, Instagram, Twitter und Co. – und nutze die Reichweite dieser Medien, um die Werbetrommel zu rühren.
- Sorge regelmäßig für Nachschub: Dein Podcast braucht einen regelmäßigen Erscheinungstermin. Die Zuhörer müssen wissen, wann die jeweils nächste Folge gesendet wird. Ohne eine Regelmäßigkeit wird es schwer, eine Follower-Basis aufzubauen.
5 Tipps zum Geld verdienen
Angenommen, du hast dir eine treue Community aufgebaut. Wie kannst du nun Geld damit verdienen?
Zuallererst ist es wichtig, dass du deinen Podcast kostenfrei anbietest. Klingt unlogisch? Schließlich möchtest du Geld mit deinem Podcast verdienen? Dass der Podcast kostenfrei für deine Zuhörer ist, bildet hierfür die Grundlage! Du brauchst möglichst viele Zuhörer, etwa um deinen Podcast für Werbepartner interessant zu machen. Und nur die treusten Zuhörer sind bereit, für jede Folge zu bezahlen. Du könntest viele Zuhörer verlieren, wenn dein Podcast plötzlich Geld kostet. Oder du gewinnst sie gar nicht erst für dich, da sie sich lieber einen thematisch ähnlichen, aber kostenlosen Podcast anhören.
Wie lässt sich also Geld mit einem Podcast verdienen, wenn man ihn kostenlos anbietet? Hier sind unsere Tipps!
Tipp 1: Nutze Affiliate-Marketing
Mit Affiliate-Marketing kannst du von Anfang an Geld verdienen – oder es zumindest versuchen. Eine große Reichweite ist natürlich nützlich, aber keine Voraussetzung für die Aufnahme in ein Affiliate-Partnerprogramm. Auch mit einem kleinen Podcast kannst du dir einen Nebenverdienst generieren, wenn du im Rahmen eines Partnerprogramms Produkte eines Online-Shops in deiner Sendung bewirbst. Du stellst deinen Hörern dann Links zur Verfügung, über die sie die Produkte kaufen können. Sobald ein Kunde über einen deiner personalisierten Links beim jeweiligen Händler einkauft, erhältst du eine Provision.
Die Provision fällt hierbei unterschiedlich aus. Abhängig vom Produkt sind ein- bis zweistellige Prozente möglich. Die Verdienstmöglichkeiten beim Affiliate-Marketing lassen sich daher kaum abschätzen. Ein kleines Beispiel möchten wir dir dennoch liefern: Angenommen, du bewirbst in deinem Podcast ein Buch für 15 Euro und erhältst pro Verkaufsabschluss 5 Prozent Provision. Dann verdienst du 0,75 Euro, sobald einer deiner Hörer über den von dir zur Verfügung gestellten Link das Buch kauft. Kaufen 10 Hörer das Buch über deinen Link, erhältst du 7,50 Euro
Zugegeben, das ist nicht viel. Dafür ist die Aufnahme in ein Partnerprogramm aber auch mit wenig Aufwand verbunden und kostet nichts. Du kannst dich ganz unkompliziert direkt bei großen Online-Shops wie Amazon für deren Partnerprogramme registrieren. Sobald du in ein Partnerprogramm aufgenommen wurdest, kannst du die Empfehlungslinks zu den Produkten der jeweiligen Online-Shops ganz leicht generieren.
Tipp 2: Versuche es mit Crowdfunding
Plattformen wie Patreon oder die deutsche Alternative Steady ermöglichen es Podcastern, sich von ihren Zuhörern unterstützen zu lassen – komplett freiwillig. Die Zuhörer müssen also nichts zahlen, um deinen Podcast zu hören. Sie können dich aber durch sogenannte „Micro-donations“ (Kleinstspenden) unterstützen. Alles ohne Zwang. Sie können selbst entscheiden, ob sie einmalig oder regelmäßig Geld spenden – oder eben gar nicht.
Wenn du gute Inhalte kostenlos anbietest, gibt es immer Zuhörer, die sich dafür mit einer kleinen Spende bedanken möchten. Das reicht nicht, um davon zu leben. Aber es hilft dir, deinen Podcast am Leben zu erhalten und in Ruhe an deiner Reichweite zu arbeiten. Wenn du dir eine größere Reichweite aufgebaut hast, kannst du deinen Zuhörern dann exklusive Podcast-Episoden oder Vorabveröffentlichungen gegen eine Gebühr anbieten. Dazu gleich mehr (in Tipp 3).
Die Registrierung bei Patreon und Steady ist kostenlos. Die Plattformen finanzieren sich über Provisionen. Das heißt, sie bekommen einen kleinen Prozentsatz deiner Einnahmen. Solange du nichts verdienst, musst du dementsprechend auch keine Provision zahlen. Sobald du Einnahmen generierst, beläuft sich die Provision bei Patreon auf 5 bis 12 Prozent, bei Steady auf 10 Prozent (Stand: 1/2022).
Tipp 3: Biete Bezahlinhalte an
Dein Podcast sollte grundsätzlich kostenfrei sein. Aber: Um eine weitere Einnahmequelle zu generieren, kannst du teilweise Bezahlinhalte anbieten. Etwa kostenpflichtige Bonusepisoden, die nur für deine treusten (und zahlenden) Follower zugänglich sind. Deine Zuhörer können selbst entscheiden, ob sie bereit sind für diese exklusiven Inhalte in die Tasche zu greifen.
Auch hierzu sind die bereits erwähnten Plattformen Patreon oder Steady hilfreich. Sie ermöglichen es dir, einzelne Inhalte gegen eine monatliche Fixsumme anzubieten. Du kannst verschiedene Gebührenpläne erstellen und manche Inhalte kostenfrei, andere gegen Gebühr zur Verfügung stellen.
Einziger Nachteil: Solche Plattformen sind provisionspflichtig (siehe Tipp 2). Dafür kümmern sie sich aber auch um die gesamte Zahlungsabwicklung – von der Rechnungsstellung bis hin zum Einzug der Gebühren.
Tipp 4: Verdiene durch Werbung
Wenn dein Podcast eine gewisse Reichweite hat, wird er für Werbepartner interessant. Die Werbung besteht in einem Podcast meist aus einem 20 bis 30 Sekunden langen Werbeblock, der vom Podcaster selbst oder einer dritten Person eingesprochen wird. Die Verdienstmöglichkeiten richten sich nach der Größe der Hörerschaft. Meist wird nach dem Tausender-Kontakt-Preis (TKP) abgerechnet. Du erhältst pro 1000 Hörer eine zuvor vereinbarte Summe bezahlt. Standardwerte gibt es hier kaum, es gilt also gut zu verhandeln und den eigenen Marktwert realistisch einzuschätzen.
Alternativ kannst du für Werbeplatzierungen auch einen Beitrag pro Hörer berechnen. Wenn du beispielsweise jeden Hörer mit 0,25 Euro kalkulierst, kostet eine Platzierung in deinem Podcast bei 1000 Hörern 250 Euro. Allerdings hängt auch hier die Höhe des Preises, den du verlangen kannst, stark von deiner Reichweite ab.
Um durch Werbung Geld zu verdienen, brauchst du also eine große Reichweite – und deutlich über 1000 Hörer. Ein Grund mehr, deinen Podcast kostenfrei anzubieten.
Tipp 5: Finde einen Sponsor
Die profitabelste Variante, um Geld zu verdienen, ist das Sponsoring. Wenn du ein Unternehmen findest, das deinen Podcast (oder zumindest einzelne Folgen davon) finanziert, verfügst du über eine sichere Einnahmequelle. Du solltest versuchen, Kontakt zu Unternehmen aufzubauen, für die dein Podcast thematisch interessant sein könnte. Das funktioniert aber nur, wenn dein Podcast bereits über eine große Reichweite verfügt und deine Hörer der Zielgruppe des Unternehmens entsprechen.
Du musst also einen guten Ruf haben, ein für den Sponsor interessantes Thema bedienen und die Zielgruppe muss passen. Und natürlich muss der Sponsor bereit sein, in einen Podcast zu investieren. Klingt wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Aber viele Unternehmen wissen die Reichweite von Podcasts zu schätzen – und sind bereit dafür zu zahlen. Denn: Podcasts sind persönlich und wirken authentisch. Wenn ein Podcaster auf Unternehmen und Produkte hinweist, die er gut findet, erhöht das die Glaubwürdigkeit. Empfehlungen in Podcasts sind somit inzwischen lukrativer für Unternehmen als Zeitungsannoncen oder Werbebanner. Wenn du über eine hohe Reichweite verfügst, kannst du dir das zunutze machen.
Einziger Nachteil für dich: Das Unternehmen, das deinen Podcast sponsert, möchte vielleicht Einfluss auf den Inhalt nehmen. Du musst also gut verhandeln und dir treu bleiben.
Fazit
Grundsätzlich kannst du alle oben genannten Tipps miteinander kombinieren. Um über Werbung oder Sponsoring Geld verdienen zu können, musst du dir zunächst eine größere Hörerschaft aufbauen. Falls du nicht gleich erfolgreich bist, Kopf hoch! Aller Anfang ist schwer!
Habt ihr bereits Erfahrungen beim Geld verdienen mit einem Podcast gesammelt? Welche Tipps könnt ihr geben? Wir freuen uns über eure Kommentare!
Unsere Autorin Patricia Schlösser-Christ studierte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und arbeitete anschließend an der Volkshochschule Worms. Als Kulturanthropologin M.A. widmet sie sich seither dem Schwerpunkt Erwachsenenbildung / Weiterbildung und hat dabei auch die Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt stets im Blick.